Auslegung und Bibliographie zur Bibel


Galaterbrief

Der Brief des Paulus an die Galater

Gal 5,16-26

Studieren Sie die Bibel! Hier finden Sie einen Einstieg in die wissenschaftliche Auslegung von Bibeltexten mit Literaturangaben.

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Jede Seite enthält eine Übersetzung des jeweiligen Bibeltextes, sowie Beobachtungen (Vorbereitung der Auslegung), Hinweise zu weiterführender Literatur und eine abschließende Literaturübersicht.

Gal 5,16-26



Übersetzung


Gal 5,16-26:16 Ich aber sage [dies]: Wandelt im Geist und ihr werdet [das] Begehren des Fleisches nicht ausführen. 17 Denn das Fleisch begehrt gegen den Geist auf, der Geist gegen das Fleisch; denn sie liegen miteinander im Streit, sodass ihr nicht das tut, was ihr [eigentlich] wollt. 18 Wenn ihr euch vom Geist leiten lasst, seid ihr nicht unter dem Gesetz. 19 Offenkundig sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, 20 Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifer, Zornausbrüche, Selbstsüchteleien, Zwietracht, Parteiungen, 21 Neid, Trunkenheit und Schwelgereien und dergleichen, wovon ich euch voraussage, wie ich [schon] vorausgesagt habe: Die solches tun, werden [das] Gottesreich nicht erben. 22 Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Rechtschaffenheit, Güte, Treue, 23 Sanftmut, Selbstbeherrschung. Gegen derartiges ist [das] Gesetz nicht. 24 Die aber (dem) Christus Jesus angehören, haben das Fleisch samt den Leidenschaften und Begierden gekreuzigt. 25 Wenn wir im Geiste leben, so lasst uns [dem] Geiste auch folgen! 26 Lasst uns keine Prahlhänse sein, indem wir einander herausfordern [und] aufeinander neidisch sind.



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V. 16


Beobachtungen: In 5,13-15 hat Paulus deutlich gemacht, dass die Christen zur Freiheit berufen sind, und zwar zur Freiheit vom jüdischen Religionsgesetz. Obwohl für das christliche Leben das Wirken des heiligen Geistes charakteristisch ist, lassen sich Christen nicht immer von diesem leiten. Die Freiheit kann also zum gegenseitigen Dienst durch die Liebe führen, der die Erfüllung des gesamten Gesetzes darstellt, aber auch als günstige Gelegenheit für ein „fleischliches“, den Begierden folgendes Leben missbraucht werden. Erklären lässt sich die Möglichkeit des Missbrauchs der Freiheit damit, dass der Geist nicht die einzige wirkende Kraft ist, sondern auch das Fleisch eine wirkmächtige Kraft darstellt.


Paulus geht nicht davon aus, dass die Lebensführung des Christen von Gott unabänderlich vorgegeben ist, sondern setzt eine Entscheidungsfreiheit des Christen voraus. Andernfalls könnte er die Adressaten nicht dazu aufrufen, sich für einen Lebenswandel im Geist zu entscheiden.

Die Entscheidung für einen Lebenswandel im Geist scheint dem Apostel wichtig zu sein, worauf das betonte „Ich aber sage [dies]“ hinweist.


Das Verb „wandeln“ („peripatein“) lässt das Leben als einen Weg erscheinen, auf dem der Gläubige wandelt. Der Weg, der zu gehen ist, ist nicht beliebig, sondern es gibt einen rechten Weg, der gottgefällig ist. Dies ist der Weg, der „im Geist“ erfolgt. Von diesem Weg kann der Gläubige aber auch abkommen, wenn er dem Wirken des „Fleisches“ nachgibt.


Das Wirken des „Fleisches“ wird als ein Begehren dargestellt. Der Singular zeigt, dass es um das eine Charakteristikum des Wesens des „Fleisches“ geht, nicht jedoch um die einzelnen Begierden. Das Begehren ist nicht als sexuelle Begierde zu verstehen, sondern aus ihm resultieren alle „Werke des Fleisches“, die in V. 19-21 genannt werden.


Ebenso wie im Leben der Nichtchristen ist auch im Leben der Christen das Begehren des „Fleisches“ wirkmächtig. Da im Leben der Christen aber auch der Geist Gottes eine wirksame Kraft ist, ist die Möglichkeit gegeben, das Begehren des „Fleisches“ nicht auszuführen, sondern sich vom Geist leiten zu lassen. Wer im Geist wandelt - so das Versprechen des Apostels -, wird das Begehren des Fleisches nicht ausführen.


Weiterführende Literatur: Laut E. J. Vledder, A. G. van Aarde 1991, 503-525 befinde sich die Welt in einer Krise. Diese werde auf einer soziologischen, gesundheitlichen, technologischen, politischen und ökologischen Ebene wahrgenommen. Diese Krise müsse angegangen werden. Von einer holistischen Perspektive aus gesehen, setze dies einen Wandel der Weltsicht voraus. Dieser Gedanke werde von der ökumenischen Theologie übernommen. Die Betonung werde auf einen Wandel in der Welt in der Krise gelegt. Dieser Wandel müsse vom heiligen Geist bewerkstelligt werden, denn dieser sei Mittler sowohl des Sinneswandels als auch der Anteilhabe an der Schöpfung einer „neuen Schöpfung“. E. J. Vledder, A. G. van Aarde geben einen kurzen Überblick über postmodernes holistisches Denken, soweit es in die ökumenische Pneumatologie Eingang gefunden hat. Daher wird auch ein Überblick über ökumenische Pneumatologie gegeben, bei besonderer Berücksichtigung des heiligen Geistes als Mittler des Wandels und aktiver Anteilhabe an der Verwirklichung. Von diesen Darlegungen ausgehend wird die Rolle des heiligen Geistes als Mittler des Sinneswandels von Röm 8,1-25; Gal 5,13-26 und 1 Kor 12,1-11 ausgehend beurteilt. E. J. Vledder, A. G. van Aarde vertreten die Meinung, dass die holistische Interpretation im Hinblick auf den heiligen Geist in der ökumenischen Pneumatologie reizvolle Möglichkeiten beinhalte, weil sie uns an unsere Verantwortung gegenüber unserer Umwelt erinnere. Doch beinhalte die ökumenische Pneumatologie auch eine Gefahr: Es könne eine solche Betonung auf soziale, politische und ökologische Fragen gelegt werden, dass die Pneumatologie von ihrer christologischen Grundlage gelöst wird. Dies werde als alarmierend empfunden.


Der erste Teil der Arbeit S. Schewe 2005 will exemplarisch aufweisen, dass in der Forschung Gal 5,13-6,10 durchgängig als Fremdkörper erscheine. Der zweite Teil der Arbeit führt eine textpragmatische Einzelanalyse der umstrittenen Kapitel 5-6 durch, indem Vers für Vers die pragmatische Gestaltung des Textes 5,1-6,10 erhoben wird (5,16-26: S. 116-143). Der dritte Teil fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und beantwortet die Frage nach der Funktion von Gal 5-6 im Rahmen des Gesamtbriefes. Laut S. Schewe sei 5,13-6,10 keineswegs ein Fremdkörper innerhalb des Galaterbriefes, sondern stehe ganz im Dienste der Absicht, die Galater von ihrem Verhalten abzubringen, Gesetz und Beschneidung zu akzeptieren.

Laut B. O. Ukwuegbu 2008, 538-559 verbinde Paulus in Gal 5,13-6,10 ein “ethos“ (Verhaltensmuster, Werte und Normen) mit dem „mythos“ des symbolischen Universums „in Christus“.


M. Konradt 2010, 60-81 verfolgt ein doppeltes Anliegen: Er verbindet die Erörterung des Verhältnisses von Freiheit und Liebe mit der Frage, inwiefern Paulus in Gal 5,13-6,10 die Auseinandersetzung mit den Gegnern weiterführt und eine solche Kontextualisierung das spezifische Profil der Entfaltung seines ethischen Ansatzes im Galaterbrief zu verstehen hilft. Er unterstreicht, dass der Galaterbrief im Kontext antiker Diskurse über Freiheit, die Bedeutung der Gesetze und das Verhältnis zwischen Freiheit und Gesetz gelesen werden müsse.


M. Martínez Peque 1987, 105-124 analysiert den Abschnitt 5,16-26 unter formalen Gesichtspunkten. Er geht auf die innere Struktur ein, wobei er die Antithesen herausarbeitet. V. 21, insbesondere der Ausdruck „Reich Gottes“, stelle den Kern des Textes dar. Bezüglich der literarischen Gattung sei 5,16-26 am ehesten als Antithese zu verstehen.

E. dal Covolo 1981, 379-391 analysiert die literarische und semantische Struktur des Textes 5,16-24 und bestimmt die wechselseitigen Beziehungen zwischen Gesetz, Geist und Fleisch. Paulus bekämpfe hier einerseits die nomistische Bindung an das Gesetz und andererseits die willkürliche Hingabe an das Fleisch.


H. Riesenfeld 1991, 183-188 unterzieht einige Stellen des Galaterbriefes in der Einheitsübersetzung von 1979 der Nachprüfung, wobei die Frage „Geist Gottes oder Geist der Christen?“ leitend ist. Die EÜ gebe „pneumati peripateite“ mit „Lasst euch vom Geist leiten“ wieder, wobei der heilige Geist gemeint sein müsse. Im Hinblick auf die Bedeutung des Verbs und die Parallelen sei der Sinn jedoch eher „Führt einen geistigen Wandel.“


F. T. Gench 1992, 290-295 liest 5,1.13-25 im Licht des Festes Pfingsten: Freiheit sei ein zentrales Merkmal des christlichen Lebens. Liebe sei der angemessene Gebrauch der christlichen Freiheit. Das christliche Leben der Freiheit und Liebe werde durch Gottes eigenen Geist geleitet und ermöglicht. Christliches Dasein erfolge in der Glaubensgemeinschaft; in ihr sei er einverleibt. Die Erfordernisse der Freiheit würden nicht weiter ausgeführt und die Grenzen der Liebe nicht vorgeschrieben. Es sei also die Vorstellungskraft der Gläubigen gefordert, im Rahmen der sich ändernden kulturellen Kontexte und persönlichen Lebensläufe diese Lücken zu füllen. Weil Gott uns frei gemacht habe, vertraue Paulus darauf, dass Gottes Geist uns leitet, indem er unsere Vorstellungskraft anregt und uns zu neuen Wagnissen des Glaubens und Gehorsams ermutigt.


Bei dem Tugend- und Lasterkatalog in Gal 5,16-23, der bis zum Auffinden der Qumrantexte generell als spezifisch hellenistisch beurteilt worden sei, greife Gal 5 laut H.-W. Kuhn 1993, 238-254 wie ein Text der Gemeinderegel auf eine dualistische Tradition zurück, die weder biblisch noch generell hellenistisch oder hellenistisch-jüdisch sei, sondern offenbar von Haus aus mit iranischer Tradition zutun habe. Paulus gehe aber noch einen Schritt weiter in der Auflösung des iranischen Dualismus, als es der Qumrantext tue. Er stelle nicht wie die Qumrantexte zwei antithetische „Geister“ gegenüber, die auch als prädestiniertes Sein das Individuum bestimmten, sondern führe einerseits gut jüdisch die „Tugenden“ auf Gottes heiligen Geist zurück (was dem Qumrantext theologisch nicht „gelungen“ sei) und stelle andererseits, ganz unalttestamentlich, das „Fleisch“ dem „Geist“ als eigene Mächtigkeit gegenüber (was der Qumrantext, trotz aller negativen Wertung des „Fleisches“, nicht getan habe).


Laut W. B. Russell III 1995, 333-357 habe Paulus den Begriff „sarx“ („Fleisch“) von seinen judaistischen Gegnern übernommen und ihn gegen diese gerichtet. Im Galaterbrief habe Paulus die eigentliche atl. körperliche Bedeutung von „sarx“ durch die Gegenüberstellung mit dem Begriff „pneuma“ („Geist“) bereichert. Die Gegenüberstellung finde sich schon im AT, und zwar in Gen 6,3 und Jes 31,3. W. B. Russell III versucht beide Begriffe aus erlösungsgeschichtlicher Sicht zu verstehen. „Fleisch“ und „Geist“ stünden für die beiden in Galatien miteinander konkurrierenden Identitäten des Gottesvolks. Die Judaisten/Juden mit ihrer Bindung an das mosaische Gesetz stellten die „Gemeinschaft des Fleisches“ dar, die nicht von Gottes Geist beseelt ist. Die(jenigen) Christen dagegen, die von dem mosaischen Gesetz entbunden und körperlich von der Herrschaft der Sünde befreit sind, bildeten als Geistbeseelte die „Gemeinschaft des Geistes“ Vgl. W. B. Russell III, 1993, 179-187.

Zum Gegensatz „Fleisch“ – „Geist“ siehe auch E. A. C. Pretorius 1992, 441-460. Das „Fleisch“ werde als treibende Kraft bei der Rückkehr zu den Bindungen des Gesetzes, der Beschneidung und dem sonstigen äußerlichen Gesetzesgehorsam, verstanden. Mit dem „Geist“, der die Grenzen zwischen den Angehörigen des Gottesvolkes, welcher Herkunft oder Abstammung sie auch immer sind, beseitigt, werde dem „Fleisch“ jedoch ein Ende gesetzt.


Eine paradigmatische Analyse von Verben der Ermahnung in Gal 5-6 bietet J. S. Duvall 1994, 17-31, wobei er sich ausführlicher u. a. den Verben „peripateite“ („wandelt“; 5,16) und „stoichômen“ („lasst uns…folgen“; 5,25) zuwendet.


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V. 17


Beobachtungen: Da der Geist dem „Fleisch“ entgegengesetzt ist, beide jedoch wirksame Mächte sind, liegen sie miteinander in Streit. Von dem Kampf zwischen Geist und „Fleisch“ ist auch das Leben der Adressaten geprägt. Wären der Geist und das „Fleisch“ weder entgegengesetzt noch wirkmächtig, dann könnten die Adressaten - wie auch alle anderen Christen - das tun, was sie selbst wollen. Aufgrund des Kampfes zwischen Geist und „Fleisch“ ist dies jedoch nicht möglich. Stattdessen geraten sie immer wieder in den Sog der einen oder anderen Kraft.


Was wollen die Adressaten? Paulus gibt keine Antwort auf diese Frage. Da es keinen Hinweis darauf gibt, dass sie immer das Gute, also das Leben im „Geist“, oder das Schlechte, das Leben im „Fleisch“, wollen, ist am ehesten anzunehmen, dass sich der eigene Wille mal am Geist und mal am „Fleisch“ orientiert. Entscheidend für die alleinige Orientierung am eigenen Willen wäre die Freiheit von der Beeinflussung durch Geist und „Fleisch“ und damit der eigenständige Lebenswandel. Ausführlich zum Willen und den widerstreitenden Kräften äußert sich Paulus in Röm 7,14-25.


Die Konjunktion „hina“ kann final („damit“) oder konsekutiv („sodass“) verstanden werden. Nahe liegender ist, dass Paulus die Folge aus dem Kampf zwischen Geist und „Fleisch“ nennt und somit „sodass ihr nicht das tut, was ihr [eigentlich] wollt“ zu übersetzen ist.


Weiterführende Literatur: H. Riesenfeld 1991, 183-188 setzt sich kritisch mit der Übersetzung u. a. von 5,17-18, wie sie die Einheitsübersetzung von 1979 bietet, auseinander. Dort heiße es, dass der Gottesgeist sein Begehren gegen das Fleisch des einzelnen Christen richten solle, doch besage der griechische Text vielmehr, dass der Mensch in seinem Wesen gespalten sei. Das Fleisch des Christen richte sich gegen seinen Geist und der Geist gegen das Fleisch. In V. 18 sei nicht der Gottesgeist, sondern der von Gott gegebene Geist gemeint.

Auch J. C. O’Neill 1995, 107-120 versteht „Geist“ nicht als Geist Gottes, als heiliger Geist, sondern als Geist des Menschen. Die Worte „Geist“ und „Fleisch“ bezeichneten die beiden Bestandteile jedes Menschen. Die falsche Deutung liege in der Annahme vieler Ausleger begründet, dass 5,13-6,10 ein Bestandteil der gesamten Argumentation des Galaterbriefes sei. Tatsächlich handele es sich bei dem Abschnitt aber um eine jüdische Sammlung moralischer Aphorismen, die erst nachträglich in den Paulusbrief eingefügt wurde.


J. Frey 1999, 45-77 versucht anhand der neu veröffentlichten Weisheitstexte aus der Bibliothek von Qumran zu zeigen, dass das Phänomen der „Dualisierung der Weisheit“ bereits in der palästinisch-jüdischen Weisheitstradition vorliege, sodass sich vor diesem Hintergrund eine alternative Möglichkeit der Herleitung der paulinischen Rede vom sündigen Fleisch und seiner Antithese zum Pneuma (= Geist) biete. Abschließend versucht er die Herausbildung der paulinischen Antithese auf der erweiterten Quellenbasis zu erklären und einige Konsequenzen für ihre Interpretation anzudeuten. Zu Gal 5,17 merkt J. Frey an: Die Formulierung des Verses lasse erkennen, dass im Hintergrund der paulinischen Rede von „Fleisch“ und „Geist“ eine recht konkrete Vorstellung vom Widerstreit zweier kosmischer Mächte steht.

O. Hofius 2003, 147-159 legt dar, dass in der neueren Galaterbrief-Auslegung 5,17 ganz überwiegend als eine anthropologische Fundamentalaussage angesehen werde, die den an Christus glaubenden Menschen als Objekt eines Kampfes kennzeichnet, der permanent zwischen den beiden – einander feindlich gegenüberstehenden – Größen „Fleisch“ und „Geist“ ausgetragen wird. Nicht wenige Ausleger wollten dem Text darüber hinaus entnehmen, dass „Fleisch“ und „Geist“ ihren Ort in diesen Menschen selbst haben und dort widereinander streiten. O. Hofius geht der Frage nach, ob in 5,17 tatsächlich im Sinne einer grundsätzlichen anthropologischen Bestimmung des Christen von einem beständigen Kampf bzw. Streit zwischen „Fleisch“ und „Geist“ die Rede ist. Ergebnis: 5,17 bringe zum Ausdruck, dass die unter dem Nein des Geistes stehende Sündenexistenz den Glaubenden immer noch als Versuchung entgegentritt. Dieser Versuchung müssten sie allerdings keineswegs erliegen. Im Gegenteil: Sie würden, wenn sie dem Geist nicht wehren, sich auf das „Fleisch“ und ihre „Begierde“ gerade nicht einlassen. Von einem permanenten Kampf, den „Fleisch“ und „Geist“ um den Glaubenden führen bzw. gar in ihm austragen, sei in dem Vers nicht die Rede.

J. Lambrecht 1998, 515-524 vergleicht zunächst Gal 5,17 und Röm 7,15bc-16ab. Dann gibt er einen Überblick über die wesentlichen Auslegungen von Gal 5,17. Er selbst deutet den Vers wie folgt: Es sei davon auszugehen, dass die Galater das Richtige tun wollen, bedürften zur Stärkung jedoch Warnung und Ermahnung. Paulus erinnere sie an ihr schwaches Dasein in der eschatologischen Spannung zwischen „schon“ und „noch nicht“, zwischen dem Indikativ und dem Imperativ. Noch seien sie in ihrem Leib, dieser Welt verhaftet. Manche der galatischen Heidenchristen seien von den „Werken des Gesetzes“ angezogen. Laut Paulus sollten sich die Christen aber allein vom Geist leiten lassen.

J. L. Martyn 1997, 203-216 meint, dass der Kampf zwischen „Fleisch“ und „Geist“ von denen veranlasst werde, die zugleich dem Gesetz und Christus dienen wollen. Solche Gemeindeglieder hätten nach Paulus‘ Meinung nichts mehr mit Christus zu tun und fielen aus dem Reich der Gnade heraus.


J. J. Kilgallen 1999, 113-114 legt dar, dass die Schwierigkeit der Auslegung von V. 17 darin liege, dass die Zuordnung der vier Satzteile („a) Denn das Fleisch begehrt gegen den Geist auf, b) der Geist gegen das Fleisch; c) denn sie liegen miteinander im Streit, d) sodass ihr nicht das tut, was ihr [eigentlich] wollt.“) unklar sei. Der Vers könne so gelesen werden, dass sich Satzteil d direkt auf Satzteil a, nicht auf c bezieht. Der aus den Satzteilen b und c bestehende Abschnitt sei dann als Einschub zu verstehen. Statt der herkömmlichen Interpretation, wonach der Streit zwischen Fleisch und Geist den Menschen unfähig mache, seinem Willen zu folgen und das zu tun, was er eigentlich will, sei folgende Auslegung zu wählen: Paulus warne davor, dem Fleisch nachzugeben, denn es begehre auf, sodass der Mensch nicht so handelt, wie er eigentlich will.


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V. 18


Beobachtungen: Das passive Verb „agesthe“ kann „[wenn] ihr geleitet/geführt werdet“ oder „[wenn] ihr getrieben werdet“ übersetzt werden, wobei jeweils der Geist als aktive Kraft erscheint, die führt oder treibt. Wählt man die Übersetzung „[wenn] ihr euch treiben/leiten/führen lasst“ wählt, kommt die Entscheidungsfähigkeit der Adressaten stärker in den Blick, die ja schon in V. 16 vorausgesetzt wird.


Wer sich vom Geist leiten lässt, dessen Lebenswandel ist vom Dienst durch die Liebe geprägt (vgl. 5,6.13-14.22). Ein solcher Dienst durch die Liebe, die Nächstenliebe, ist die Erfüllung des gesamten Gesetzes (vgl. 5,13-14). Von daher bedarf es nicht der genauen Befolgung sämtlicher Satzungen und Gebote der hebräischen Bibel (= AT), die das „Gesetz“ darstellen. V. 18 besagt nicht, dass Paulus die Erfüllung des jüdischen Religionsgesetzes an sich ablehnt, sondern nur, dass er die Erfüllung des jüdischen Religionsgesetzes im Sinne des Haltens sämtlicher Satzungen und Gebote ablehnt. Nicht das Gesetz an sich ist Stein des Anstoßes, sondern die Ansicht, dass das Gesetz nur mit dem Halten aller Satzungen und Gebote erfüllt sei. Von einer Befolgung des Gesetzes im Sinne dieser Ansicht sind die Christen laut Paulus befreit.


Weiterführende Literatur: G. Haufe 1994, 183-191 legt dar, dass offenbar als erster Paulus Geist und Ethik verbinde. Diese Sicht der Dinge habe sich weit gehend durchgesetzt. Dennoch sei im Interesse einer stärker differenzierenden Exegese eine doppelte Rückfrage angebracht: Ist die Verbindung von Geist und Ethik nicht doch dem Apostel wenigstens ansatzweise schon vorgegeben? Versteht er selbst „Geist“ wirklich primär als die „Kraft“ des neuen Wandels? G. Haufe erwartet eine paulinische Verbindung von Geist und Ethik am ehesten in jenem Dokument, das heute zunehmend als ein Zeugnis antiochenisch-syrischer Theologie verstanden werde, im Ersten Thessalonicherbrief. Er setzt sich mit diesem Brief auseinander und kommt zu dem Ergebnis, dass Paulus an eine hellenistisch-judenchristliche Taufparänese anknüpfe, die sich unter dem Leitbegriff der „Heiligung“ („hagiasmos“) von heidnischen Hauptsünden abgrenzte und die dem Apostel aus der antiochenischen Gemeindepraxis vertraut war. Entscheidend für Paulus sei, dass er nicht bei solcher Anknüpfung stehen bleibt. Die wesentlichen Elemente der Verknüpfung von Geist und Ethik in seinen späteren Briefen hätten keinen Anhalt am Ersten Thessalonicherbrief und seien deshalb auch nicht als antiochenisches Erbe zu beurteilen. Insgesamt ergebe sich, dass die inhaltliche Funktion des Geistmotivs in der über den Ersten Thessalonicherbrief hinausgehenden ethischen Belehrung primär eine normative ist. Menschliches Verhalten habe am Geist seine generelle Richtung und Norm bzw. empfange von ihm grundsätzliche Orientierung, die den Gläubigen befähige, im Einzelfall selbstständig das rechte Verhalten zu entdecken.


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V. 19


Beobachtungen: In V. 19-21 folgt nun eine Aufzählung der „Werke des Fleisches“. Paulus macht deutlich, wovon ein Leben geprägt ist, das sich vom Begehren des „Fleisches“ vereinnahmen lässt. Dass die „Werke des Fleisches“ aus der Befolgung des Gesetzes resultieren, ist nicht gesagt. Dagegen spricht, dass das Gesetz ja als „Zuchtmeister“ die Sünde zügelt und aufdeckt. Damit hat es durchaus seine Berechtigung. Allerdings verliert es mit Jesus Christus, auf den es hinweist, seine Bedeutung (vgl. 3,19-26). Die Christen sollen ihr Leben nicht am Gesetz mit all seinen Satzungen und Geboten ausrichten, sondern am heiligen Geist. Dieser bewirkt ein Leben im Dienst durch die Liebe, die Nächstenliebe, und somit die Erfüllung des gesamten Gesetzes (vgl. 5,13-14).


Paulus hält die „Werke des Fleisches“ für offensichtlich. Sie sind den Adressaten also nicht verborgen und brauchen auch nicht näher beschrieben und erklärt zu werden.


Das Substantiv „porneia“ („Unzucht“) ist vom Verb „pernêmi“ („verkaufen“) abgeleitet. Von daher ist zunächst die Prostitution gemeint, bei der es sich um käufliche körperliche Liebe handelt. In der Antike handelte es sich bei den Prostituierten häufig um Sklavinnen. Auch gab es im Zusammenhang mit heidnischen Fruchtbarkeitsriten kultische Prostitution. Darüber hinausgehend meint das Wort „porneia“ in der weiteren Bedeutung allgemein den illegitimen Geschlechtsverkehr, zu dem auch die Prostitution gehört. Illegitim ist jeder Geschlechtsverkehr mit einer Person, mit der keine feste partnerschaftliche Bindung, eine Ehe, besteht. Da das Christentum von der Einehe ausgeht, kann legitimer Geschlechtsverkehr während des Bestehens der Ehe auch nur mit dem einen Ehepartner oder der einen Ehepartnerin erfolgen. Im AT bezeichnet die Formulierung „sich eine Frau nehmen“ die Eheschließung, wobei der Mann als die aktive, treibende Kraft erscheint. Dieser ist somit auch „Herr“ über das Geschlechtsorgan der Frau, sodass bei Nachkommen klar ist, dass diese vom Ehemann stammen. Der Vater ist folglich nachweisbar. Da der Ehebruch („moicheia“) diese Ordnung zerstört, ist er im Hinblick auf den illegitimen Geschlechtsverkehr an erster Stelle zu nennen. Paulus führt ihn nicht gesondert auf, was bei einigen Textzeigen zu dessen Einfügung geführt hat. Welche weiteren Arten der Sexualität vom Apostel als illegitim angesehen werden, bleibt wegen der fehlenden Erklärung des Wortes „porneia“ offen. Dass sich Paulus bei seiner Deutung von Aussagen der hebräischen Bibel (= AT) leiten lässt, zeigt der in 1 Kor 5,1-5 thematisierte Fall von Unzucht. Demnach hat ein korinthisches Gemeindeglied die Frau seines Vaters genommen. Paulus ereifert sich darüber, wobei unklar bleibt, was der Grund für die Aufregung ist. Am ehesten ist anzunehmen, dass Paulus das Verbot in Lev 18,7-8; 20,11; Dtn 23,1; 27,20 im Hinterkopf hat. Da er aber die Notwendigkeit der Befolgung aller Satzungen und Gebote zur Erlangung des Heils verneint, ist fraglich, ob Paulus die Befolgung aller Bestimmungen fordert, die den legitimen bzw. illegitimen Geschlechtsverkehr betreffen.


Das Wort „akatharsia“ („Unreinheit“) ist eigentlich ein Begriff aus der Sprache des Kultes und meint die rituelle Unreinheit. Unreinheit steht im Widerspruch zur Heiligkeit Gottes, sodass sich reinigen muss, wer sich Gott nähern will. Im AT gelten v. a. götzendienerische Kulte und Praktiken als unrein, dann aber auch mit körperlichen Ausflüssen verbundene Vorgänge wie die Menstruation oder Geburt. Auch der Kontakt mit einem Leichnam verunreinigt, ebenso der Genuss sogenannter unreiner Tiere. Im AT findet sich auch ein ethisch-moralisches Verständnis der Reinheit, und zwar v. a. bei den Propheten, in den Psalmen und in der Weisheitsliteratur. Unrein ist demnach derjenige, dessen Leben nicht gottgefällig, sondern von Falschheit, Bosheit usw. geprägt ist. Im AT verliert das rituelle Reinheitsverständnis an Bedeutung. So macht Jesus deutlich, dass der Mensch nicht durch das unrein wird, was er isst, sondern durch das, was er denkt, fühlt und sagt (vgl. insbesondere Mk 7,14-23; Mt 15,11-20). Auch Paulus macht deutlich, dass nichts an sich selbst unrein ist (vgl. Röm 14,14; 1 Kor 8,7-8). Was er in Gal 5,19 unter „Unreinheit“ versteht, schreibt er nicht. Da Christen generell aufgrund des sündenvergebenden Kreuzestodes Christi von den Sünden befreit und damit gereinigt sind, ist allgemein an eine beeinträchtigte Beziehung zu Gott zu denken. Diese zieht ein gottfernes Leben und fehlende Buße nach sich und gefährdet damit die Rechtfertigung im Endgericht Christi. Statt mit einer reinen Weste steht der gottfern lebende Christ befleckt vor dem endzeitlichen Richter. Dass das Wort „akatharsia“ in 5,19 in erster Linie die sexuelle Unreinheit - was man auch immer darunter verstehen mag - meint, kann man aus der Nachbarschaft zu „porneia“ schließen, doch ist dieser Schluss nicht zwingend.


Die „aselgeia“ ist als „Zügellosigkeit/Ausschweifung“ zu verstehen. Auch dieser Begriff ist allgemein und wird nicht weiter konkretisiert, sodass an alle Arten der Zügellosigkeit/Ausschweifung zu denken ist, sei sie sexueller, leiblicher oder emotionaler Art. Ein solches Verhalten ist von einem Fehlen notwendiger Grenzen gekennzeichnet. Die Nähe des Wortes „aselgeia“ zum vorausgehenden Begriff „porneia“ lässt an eine Betonung des sexuellen Aspektes denken, doch ist eine solche Betonung keineswegs sicher.


Weiterführende Literatur:


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V. 20


Beobachtungen: Bei der „eidôlolatria“ („Götzendienst“) handelt es sich um ein typisch heidnisches Tun. Gemeint ist die Verehrung eines anderen Gottes als des Gottes Israels, JHWH, der letztendlich auch der Gott der Christen ist.


Eng mit dem heidnischen Götzendienst ist die „pharmakeia“ verbunden, die Zauberei. Diese hat mit den „pharmaka“ zu tun, den Drogen, Medikamenten und Giften. Diese Stoffe können positiv zur Heilung verwendet werden, aber auch negativ zur Schädigung oder Tötung. Sie können dem Zauberer direkt bei wundersamen Tätigkeiten dienen, aber auch indirekt, indem sie ihn in einen ekstatischen Zustand versetzen, in dem er seine wundersamen Tätigkeiten vollbringt. Im AT erscheinen die von den Zauberern und ihren Göttern vollbrachten Wunder in Konkurrenz zu denen, die JHWH vollbringt, weshalb sie abgelehnt werden.


Die folgenden zwei Begriffe benennen, was zur Zwietracht führt und ein Zeichen für diese ist: „echthrai“ („Feindschaften“) und „eris“ („Streit[sucht]“). Paulus geht davon aus, dass die Kirche ein „Leib Christi“ ist (vgl. 1 Kor 12,12-26). Wegen dieses Einheitsgedankens haben persönliche Unverträglichkeiten und Streit in dem Gemeindeleben keinen Platz.


Die nächsten fünf Begriffe sind für zerstrittene Gemeinden charakteristisch:

Der „zêlos“ ist zunächst allgemein als „Eifer“ zu verstehen. Es ist der Einsatz für die eigene Sache, der auf Kosten anderer Gemeindeglieder gehen kann. Eigener Eifer führt zur Wahrnehmung des Nächsten als Gegner und Konkurrent. Eifern mehrere Gemeindeglieder, dann entsteht Rivalität, die letztendlich der Einheit der Gemeinde abträglich ist. Der „Eifer“ kann auch als „Eifersucht“ verstanden werden, und zwar in dem Sinn, dass man dem Mitmenschen etwas neidet, ihn zu übertrumpfen sucht. Die fehlende Konkretisierung des Begriffs „zêlos“ in 5,20 lässt eine Einengung seiner Bedeutung hin zu Eifersucht in partnerschaftlichen Beziehungen nicht angemessen erscheinen.

Der Begriff „thymoi“ meint Verhaltensweisen, die der Leidenschaft entspringen. Sie überschreiten emotionale Grenzen und sind damit zur Zügellosigkeit zu zählen. Vor allem Zornausbrüche dürften gemeint sein, denn diese vergiften das Klima in der Gemeinde.

Der Begriff „eritheiai“ ist nicht von „eris“ („Streit“) abzuleiten, sondern von „eridos“, was „Lohnarbeiter/Tagelöhner“ bedeutet. Dem Lohnarbeiter warf man vor, nur für seinen eigenen Profit zu arbeiten. Von daher galt er als selbstsüchtig. Dementsprechend bezeichnet der Begriff „eritheiai“ selbstsüchtige Verhaltensweisen, die dem eigenen Verdienst, Ansehen o. ä. dienen. Auch diese lassen den Nächsten als Konkurrenten erscheinen.

All diese Verhaltensweisen führen zu „dichostasiai“ und „haireseis“, also „Spaltungen“ und „Parteiungen“. Spaltungen zerstören die Einheit; übrig bleiben verschiedene Parteiungen, die einander befehden.


Weiterführende Literatur:


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V. 21


Beobachtungen: Der Plural „phthonoi“ meint Verhaltensweisen, die dem Neid entspringen. Sie sind in engem Zusammenhang mit Eifer und Selbstsüchteleien zu sehen.


Die beiden Begriffe „methai“ und „kômoi“ betreffen körperliche Maßlosigkeit, und zwar die Trunkenheit und Schwelgereien, wie sie bei Trink- und Essgelagen auftreten. Als „kômoi“ wurden ursprünglich die Festumzüge zu Ehren des Gottes Dionysos bezeichnet. In V. 21 dürfte jedoch von der allgemeinen Bedeutung „Essgelage“ oder „Völlerei/Schwelgereien“ auszugehen sein.


Bezüglich der aufgezählten und der weiteren, nicht aufgezählten Laster wiederholt Paulus eine Vorhersage. Wann er diese Vorhersage das erste Mal geäußert hat, bleibt offen. Im Galaterbrief lässt sich eine solche Vorhersage nicht ausmachen, Entweder geht man nun davon aus, dass sich die erstmalige Vorhersage in einem uns heute nicht mehr erhaltenen Brief an die Galater befunden hat, oder man nimmt an, dass sie bei einem Besuch - vermutlich dem Missionsaufenthalt zwecks Gemeindegründung - des Paulus in Galatien erfolgt ist.


Die Vorhersage ist eine Warnung: Eine Rechtfertigung des Christen im Jüngsten Gericht allein aufgrund der Taufe gibt es nicht. Auf jeden Fall wird auch der Lebenswandel berücksichtigt werden. Ist dieser von Lastern geprägt gewesen, so wird der Geprüfte das Gottesreich nicht erben.

Die Formulierung „das Gottesreich erben“ geht davon aus, dass mit dem Jüngsten Gericht ein Reich anbricht, in dem Gott uneingeschränkt herrscht. Wer sich Lastern hingibt, wird in das Gottesreich nicht eingehen. Wohin solche lasterhaften Menschen kommen, bleibt offen. Es dürfte sich auf jeden Fall um einen Gott fernen Ort handeln, mit dem im Gegensatz zum Gottesreich negative Vorstellungen verbunden sind. Dass jemand nicht in das Gottesreich eingeht, setzt voraus, dass es nach dem Jüngsten Gericht einen Ort oder mehrere Orte gibt, die nicht der Herrschaft Gottes unterliegen.


Weiterführende Literatur: Mit dem Reich Gottes bei Paulus befasst sich G. Haufe 1985, 467-472. Zu Gal 5,21 schreibt er: Sicher sei es Paulus selbst gewesen, der wie andere hellenistisch-christliche Missionare im Anschluss an die Missionspredigt mit Hilfe von Lasterkatalogen auf die unverzichtbaren Einlassbedingungen für das kommende Gottesreich hingewiesen hat. Sinnvoll sei das natürlich nur, wenn solcher Art von Ermahnung in der eigentlichen Missionspredigt eine entsprechende Gottesreich-Verheißung vorausging.


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V. 22


Beobachtungen: In V. 22 kommt Paulus auf die „Frucht des Geistes“ zu sprechen, also auf Verhaltensweisen derjenigen, die sich vom Geist leiten lassen. Es handelt sich ohne Ausnahme um Verhaltensweisen, die dem einträchtigen und friedlichen Gemeindeleben förderlich sind.


Der Begriff „agapê“ meint nicht die erotische oder sexuelle Liebe zwischen zwei Partnern, auch nicht die neuzeitlichem Denken entsprechende romantische Liebe, sondern die dienende Liebe dem Nächsten gegenüber. Die Nächstenliebe ist die Erfüllung des gesamten Gesetzes (vgl. Gal 5,13-14). Sie soll nicht nur das alltägliche Leben der Christen untereinander prägen, sondern auch das gottesdienstliche Leben (vgl. 1 Kor 13,13-14,1). Die Liebe soll die Grundhaltung von allem sein, was die Christen tun.


Die „chara“ meint die Freude, und zwar nicht nur das irdische Vergnügtsein, sondern insbesondere auch die Freude im Angesicht des bevorstehenden Gottesreiches, das sich mit dem Jüngsten Gericht endgültig Bahn bricht. Zur Freude haben die Christen Anlass, weil sie - ein gottgefälliger Lebenswandel vorausgesetzt - davon ausgehen können, dass sie bei dem Jüngsten Gericht aufgrund des sündenvergebenden Kreuzestodes Christi als Gerechtfertigte dastehen und in das Gottesreich eingehen werden.


Die „eirênê“ ist als ein Friede zu verstehen, der sich in einem guten Verhältnis zu Gott und den Mitmenschen zeigt. Friede ist die Voraussetzung für die Einheit der Gemeinde.


Der Begriff „makrothymia“ ist als Langmut, als nachsichtige Geduld angesichts der Schwächen der Mitmenschen zu verstehen. Eine solche Langmut trägt zum Frieden in der Gemeinde bei, weil sich die Gemeindeglieder untereinander trotz ihrer Schwächen achten. Ein solches Verhalten ist eine Antwort auf den Langmut Gottes, der gegenüber den menschlichen Sünden nachsichtig ist und sie vergibt.


Die beiden Begriffe „chrêstotês“ („Rechtschaffenheit“) und „agathôsynê“ („Güte“) stellen Eigenschaften eines Menschen dar, dem man eine Sache oder sich selbst anvertrauen kann. Von ihm hat man keine Falschheit oder Schlechtigkeit zu erwarten.

Mit Vertrauen hat auch der Begriff „pistis“ zu tun, der mit „Treue“ oder „Glaube“ zu übersetzen ist. Wer fest zu seinem Mitmenschen oder in seinem Glauben steht, dem kann man Vertrauen entgegenbringen.


Weiterführende Literatur: G. K. Beale 2005, 1-38 legt dar, dass insbesondere Jes 32,15-17LXX; 57,15-19LXX den atl. Hintergrund der in Gal 5,22 genannten „Frucht des Geistes“ und ihrer Erscheinungsweisen darstelle. In den beiden Jesaja-Texten werde verheißen, dass der Geist in der kommenden „neuen Schöpfung“ reiche Frucht hervorbringe.


Laut O. Wischmeyer 1983, 231 führe der Tugendkatalog Gal 5,22 eine bunte Mischung von Tugenden auf, die zum Teil ihren festen Platz in der Diatribe oder – enger gefasst – im stoischen Tugendkatalog hätten.


L. Fričovský 1981, 65-66 versucht den griechischen Begriff „chrêstotês“ („Rechtschaffenheit“) mit slowakischen Begriffen zu umschreiben. Er drücke Freundlichkeit, Zärtlichkeit, Wohlwollen gegenüber dem Mitmenschen aus.

J. Midriak 1981, 81-82 führt die Gedanken von L. Fričovský weiter und untersucht die Bedeutung von „agathôsynê“ („Güte“) in V. 22 auf breiterer Grundlage. Er zieht zur näheren Bestimmung der Bedeutung Stellen aus dem AT und NT heran. Der Ausdruck werde für Gott im Sinn von Treue, Barmherzigkeit, Mitgefühl mit dem Menschen gebraucht. Im Menschen sei die „agathôsynê“ Abglanz der göttlichen liebevollen Zuwendung und bedeute dann Herzensgüte, liebevolle Zuwendung an den Mitmenschen.


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V. 23


Beobachtungen: Unter „prautês“ ist die milde und sanftmütige Freundlichkeit zu verstehen. Voraussetzung für eine solche Freundlichkeit ist die Fähigkeit des Menschen, seine Gefühle zu beherrschen. Auf diese Weise wird er davor bewahrt, seinen Mitmenschen durch gehässige Äußerungen und Zornesausbrüche zu verletzen. Die emotionale Selbstbeherrschung fällt ebenso unter den folgenden Begriff „enkrateia“, wie die körperliche Selbstbeherrschung. Letztere bewahrt vor Trunkenheit, Völlerei und auch illegitimer Sexualität.


Paulus unterstreicht, dass das jüdische Religionsgesetz nicht gegen solche Tugenden ist. Der Hinweis beweist, dass Paulus nicht das Religionsgesetz an sich ablehnt, sondern nur die jüdische Auslegung. Nicht auf die Einhaltung sämtlicher Satzungen und Gebote kommt es ihm an, sondern auf die Nächstenliebe, die durch sämtliche genannten Tugenden ermöglicht wird. Selbst wer auf die Einhaltung der Satzungen und Gebote pocht, wird nicht umhin können, die Übereinstimmung der paulinischen Auslegung mit dem Gesetz anzuerkennen.


Weiterführende Literatur: R. A. Campbell 1996, 271-272 befasst sich mit der Aussage „Gegen derartiges ist das Gesetz nicht“. Die Ausleger deuteten den Vers gewöhnlich so, dass das Gesetz nicht gegen die aufgeführten „Früchte des Geistes“ sei, weil in ihnen seine Forderungen erfüllt seien. Verschiedentlich werde auch davon ausgegangen, dass sich die Christen in einer Sphäre befinden, mit der das Gesetz nichts zu tun hat, weil kein Gesetz solche „Früchte“ verlange. Gegen diese Deutungen wendet R. A. Campbell ein: Sollte Paulus ersteres gemeint haben, dann hätte er – von den Auslegern als „Untertreibung um der rhetorischen Wirkung willen“ verstanden - eine sonderbare Ausdrucksweise gewählt; und letztere Deutung gebe den einzelnen Worten eine Bedeutung, die von der üblichen abweicht. R. A. Campbell bietet folgende Auslegung: Der Satz sei als Parallele zu der Aussage zu verstehen, dass diejenigen, die die aufgezählten „Werke des Fleisches“ tun, das Gottesreich nicht erben werden (vgl. V.21). Es handele sich um eine Bekräftigung des Schicksals aufgrund eines bestimmten Verhaltens. Diejenigen, die die „Früchte des Geistes“ tun, würden vom Gesetz nicht verurteilt.


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V. 24


Beobachtungen: V. 24 gibt nicht das reale Verhalten der galatischen Gemeindeglieder wieder, sondern das Ideal. Christus Jesus gehört man mit der Taufe an, d. h. Paulus hat die Existenz nach der Taufe im Blick. Wie Jesus Christus mitsamt dem Fleisch gekreuzigt wurde, so haben auch die Christen mit der Taufe das „Fleisch“ - im übertragenen Sinn der V. 19-21 - gekreuzigt (Aorist = einmaliges, in der Vergangenheit abgeschlossenes Geschehen). Es fällt auf, dass die Christen die Kreuzigung des „Fleisches“ nicht passiv erlitten, sondern sie aktiv vorgenommen haben. Es dürfte also nicht der Vorgang des Getauftwerdens im Blick sein, sondern die aktive Entscheidung des Christen für ein Leben im Geist, wie sie mit der Taufe verbunden ist. Ausführlich geht Paulus auf das Leben im Geist, das „neue Leben“, in Röm 6,1-23 ein.


Weiterführende Literatur: Dem Grund für den Gebrauch des Verbs „stauroô“ („kreuzigen“) anstelle von „thanatoô“ („töten“) in V. 24 geht M. Orge 1981/82, 733-777 nach. Dabei lautet die leitende Frage, inwieweit dem Verb über einen rein stilistischen Wechsel hinausgehend eine theologische Reflexion über den besonderen theologischen Gehalt des Kreuzestodes Jesu, der für das ethische Handeln des Gläubigen Bedeutung hat, zugrunde liegt. Um die Frage beantworten zu können, untersucht M. Orge die Funktion und Struktur der Perikope 5,16-25 und die theologischen Themen, die der Apostel in seiner Ermahnung ins Spiel bringt. Ergebnis: Das Kreuzesgeschehen finde seinen Widerhall und seine Verlängerung in dem ethischen Handeln des Christen. Dies werde in V. 24 durch den Gebrauch des Verbs „stauroô“, bei dem es sich um ein Aktiv und nicht wie sonst um ein Passiv handele, das in der Zeitform Aorist statt Perfekt stehe, unterstrichen.


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V. 25


Beobachtungen: Paulus unterscheidet zwischen „im Geist leben“ und „dem Geist folgen“. Wer im Geist lebt, der folgt diesem nicht automatisch, sondern es gehört die Entscheidung für den Lebenswandel im Geist dazu. Der Geistempfang ist mit der Taufe verbunden (vgl. Mk 1,9-11; Mt 3,13-17; Lk 3,21-22; 1 Kor 12,13). Die Erfahrung zeigt jedoch, dass es Christen gibt, die nicht dem Geist gemäß leben. Diese Erfahrung dürfte den Apostel zu der Ansicht geführt haben, dass diese Christen zwar den Geist empfangen haben, ihm aber nicht folgen.

Das Verb „stoicheô“ bedeutet militärisch verstanden „in Reih’ und Glied marschieren“ oder „in einer Reihe stehen“, philosophisch verstanden „einer Lehre folgen“. Es geht darum, dass die Adressaten dem Geist folgen, mit ihm im Einklang stehen sollen.


Weiterführende Literatur: Gemäß H. Weder 1998, 129-145 werfe 5,1.13-25 folgende Fragen auf: Spricht die Freiheit von sich aus ein Gebot aus, gebietet die Freiheit also als solche etwas, das nicht ihrer Einschränkung, sondern ihrer Verwirklichung, ihrer Pflege, ihrer Kultur dient? Welches ist die Norm, die aus der Freiheit selbst kommt? Was wäre in diesem Sinne als Gesetz der Freiheit zu denken? H. Weder legt dar, dass der Freiraum des Menschen durch Christus geschaffen sei und durch Geistkraft tagtäglich verwirklicht werde. Dieser Freiraum sei die Lebensgrundlage von Freiheit, von Lebendigkeit. Und dieser Freiraum stelle einen Anspruch an den Menschen: er stelle den Anspruch, dass des Menschen Dasein im Einklang sei mit diesem Raum. Aber er stelle den Anspruch nicht als Forderung, sondern in der Gestalt einer bewegenden Wirklichkeit, einer bewegenden Kraft. V. 25 werde häufig im Sinne des Theorie-Praxis-Modells missverstanden: Das Leben im Geist sei gleichsam die Theorie, die der Mensch in seiner Lebenspraxis zu verwirklichen habe. Der Indikativ bezeichne gleichsam das Sein des Menschen, der Adhortativ hingegen das Tun. H. Weder hält dieses Verständnis für problematisch, denn der Adhortativ beziehe sich gerade nicht auf die Praxis, auf den Lebenswandel, sondern auf das Sein des Menschen. Der zweite Satzteil fordere dazu auf, das Sein im Einklang mit der Geistkraft, dem Ursprung der menschlichen Lebendigkeit zu gestalten.


P. Rondez 2002, 59-79 versucht anhand des paulinischen „Spitzensatzes“ 5,25 in seinem Kontext die Verschränkung von Soteriologie und Christologie zu erschließen. Bei Paulus sei die Rede von Lebendigkeit, Geistkraft und Einklang eng miteinander verschränkt. Pneumatologie, Soteriologie und Christologie kämen nicht unter Absehung voneinander zur Sprache.


Die Paränese 5,25-6,10 hat N. Baumert 1994, 55-83 zum Thema. Zuerst legt er die Probleme dar, die mit ihrer Auslegung verbunden sind, wobei er der Einheitsübersetzung eine eigene Arbeitsübersetzung gegenüberstellt. Dann bietet er einen Neuansatz, der in eine Reihe von semantischen und grammatisch-syntaktischen Erkenntnissen eingebettet ist, die ihrerseits auch viele andere Passagen der Paulusbriefe betreffen und mehr und mehr zu einem veränderten Paulusbild führen.


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V. 26


Beobachtungen: In V. 26 kommt die Befürchtung des Apostels zum Ausdruck, Christen - konkret die Adressaten - könnten „Prahler“ werden. Ein „Prahlhans“ („kenodoksos“) ist jemand, der sich nichtiger Dinge rühmt. Der Selbstruhm passt zum „fleischlichen“ Verhalten, das sich selbst zu erhöhen und den Mitmenschen, der als Konkurrent oder Gegner angesehen wird, zu erniedrigen sucht. Ein solches Miteinander ist eher als Gegeneinander zu bezeichnen, das einem Ringkampf gleicht: Man fordert sich zum Kampf heraus und sieht zu, dass man „oben“ ist, fühlt sich aber auch manchmal „unten“, also niedrig oder erniedrigt. Konkret auf dem aktuellen Hintergrund, der Beeinflussung der Adressaten durch judaistische Prediger, gelesen, kann man das mit dem Herausfordern und Beneiden verbundene Prahlen aber auch auf gesetzliches Verhalten beziehen: Man rühmt sich selbst, wie gesetzestreu man sich doch verhält, fordert sich gegenseitig zu noch mehr Gesetzestreue heraus und ist neidisch, wenn man sieht, dass jemand die Satzungen und Gebote noch genauer befolgt als man selbst. Paulus hält die Grundlage, auf der solches Prahlen, Herausfordern und Beneiden geschieht, jedoch für nichtig. Nicht das peinlich genaue Befolgen der Satzungen und Gebote hält er für wesentlich, sondern die Nächstenliebe.


Weiterführende Literatur:



Literaturübersicht


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