Auslegung und Bibliographie zur Bibel


Erster Thessalonicherbrief

Der erste Brief des Paulus an die Thessalonicher

1 Thess 4,13-18

Studieren Sie die Bibel! Hier finden Sie einen Einstieg in die wissenschaftliche Auslegung von Bibeltexten mit Literaturangaben.

Wenn Sie diese Bibliographie zum ersten Mal nutzen, lesen Sie bitte die Hinweise zum Gebrauch.

Jede Seite enthält eine Übersetzung des jeweiligen Bibeltextes, sowie Beobachtungen (Vorbereitung der Auslegung), Hinweise zu weiterführender Literatur und eine abschließende Literaturübersicht.

1 Thess 4,13-18

 

 

Übersetzung

 

1 Thess 4,13-18:13 Wir wollen euch aber, Geschwister, über die Entschlafenen nicht im Unwissen lassen, damit ihr nicht betrübt seid wie (auch) die andern, die keine Hoffnung haben. 14 Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die Entschlafenen durch Jesus mit ihm einherführen. 15 Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, dass wir, die wir leben und übrigbleiben bis zur Wiederkunft des Herrn, den Entschlafenen nicht zuvorkommen werden. 16 Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl [ertönt], wenn die Stimme des Erzengels und die Trompete des Herrn [erschallen], vom Himmel herabkommen und die in Christus Gestorbenen werden zuerst auferstehen. 17 Darauf werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden, in den Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir beim Herrn sein allezeit. 18 So tröstet euch einander mit diesen Worten.

 

 

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V. 13

 

Beobachtungen: Nachdem Paulus und seine Begleiter in 4,1-12 ethische Anweisungen gegeben haben, kommen sie nun auf eine zentrale Glaubensfrage zu sprechen. Es ist die Frage, was bei der Wiederkunft Jesu Christi mit den Entschlafenen geschehen wird. Paulus und seine Begleiter wollen die Adressaten − die "Geschwister“, womit hier geistliche Geschwister gemeint sind - nicht im Unwissen lassen.

Wie kann es sein, dass die Thessalonicher Christen trotz der paulinischen Missionspredigt und ihrer darauf folgenden Bekehrung nichts von einem solch zentralen Thema wissen? Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder haben Paulus und seine Begleiter die Frage nicht in ihren Missionspredigten behandelt oder die Thessalonicher haben die entsprechende Lehre inzwischen vergessen oder beherzigen sie ganz einfach nicht. Letzteres mag daran liegen, dass sie nach der Abreise der Missionare in Fragen der Auferstehung von Heiden beeinflusst worden sind. Es fällt auf, dass Paulus, Silvanus und Timotheus die Thessalonicher Gemeindeglieder nicht tadeln, was zu erwarten gewesen wäre, wenn diese die Lehre verdrängt hätten oder nicht beherzigen würden. Vielmehr gehen sie ruhig auf die offene Frage ein, was annehmen lässt, dass die Gemeindeglieder tatsächlich uninformiert sind.

Zur Antwort führt die Beobachtung, dass die Missionare nicht die Auferstehung der Toten an sich ansprechen, sondern einen ganz konkreten Aspekt: das Geschick der Entschlafenen bei der Wiederkunft Jesu Christi. Was mit den noch nicht Entschlafenen passieren wird, haben sie wohl schon gelehrt - was aber wird mit den Entschlafenen geschehen? Es ist möglich, dass diese deshalb kein Thema waren, weil Paulus und seine Begleiter angesichts der unmittelbar bevorstehenden Wiederkunft Jesu Christi nicht davon ausgegangen sind, dass vorher Christen entschlafen würden und das Problem auftauchen könnte. Dies würde dafür sprechen, dass es sich bei dem Ersten Thessalonicherbrief um den ältesten Paulusbrief handelt. Die Wissenslücke ist der Grund dafür, dass die Thessalonicher Christen glauben, dass ihre entschlafenen "Geschwister“ die Wiederkunft Christi nicht erleben werden. In ihrer fehlenden Auferstehungshoffnung sind sie den "andern“ gleich.

 

Wer die "andern“ sind, lassen Paulus und seine Begleiter zwar offen, jedoch ist am ehesten an Nichtchristen, vielleicht konkret die Heiden, zu denken. Paulus wird sicherlich nicht christliche Glaubensgenossen lapidar und geradezu abwertend als "die andern“ bezeichnen, zumal er ja die Weltanschauung der "andern“ als irrig darstellt. Ob die Nichtchristen im Umfeld der Gemeinde tatsächlich keine Auferstehungshoffnung hatten oder ob Paulus und seine Begleiter polemisieren, lässt sich anhand des Bibeltextes nicht klären.

 

Über den Zustand der Entschlafenen sagt die wörtliche Übersetzung "Schlafende“ viel aus: Es handelt nicht um den Tod im eigentlichen Sinne, sondern um Schlaf, aus dem der Mensch jederzeit geweckt werden kann. Dies wird am Ende der Tage geschehen.

 

Weiterführende Literatur: Zur kunstvollen literarischen Gestaltung der Texte 1 Kor 9; 14,33-40; Röm 4 und 1 Thess 4,13-18 siehe J. Smit Sibinga 1997, 35-54.

 

Einen knappen Überblick über die wesentlichen Streitfragen in 4,13-18 gibt J. Delobel 1990, 340-347, der auch der Frage nachgeht, inwiefern zwischen 1 Thess 4 und 1 Kor 15 eine Parallele vorliegt. Er macht deutlich, dass sich der "Sitz im Leben“ beider Texte unterscheide.

 

Z. I. Herman 1980, 327-351 geht ausführlich auf 4,13-14 und 5,9-10 ein, da diese Verse den Rahmen eines formal und thematisch einheitlichen Abschnittes bildeten und die Erwähnung von Tod und Auferstehung Jesu auch den letztgültigen Auslegungshorizont darstelle.

 

J.-M. Sordet 1987, 35-57 vergleicht 1 Thess 4,13-18 mit 2 Thess 2,1-12 und geht u. a. versweise auf die Struktur ersteren Textes ein.

Zur kunstvollen literarischen Gestaltung der Texte 1 Kor 9; 14,33-40; Röm 4 und 1 Thess 4,13-18 siehe J. Smit Sibinga 1997, 35-54.

 

Der Frage, inwiefern 1 Thess 4,13.18; 5,11 tröstenden Charakter hat, geht J. Chapa 1990, 220-228 nach, der eine umfassende Auflistung antiker Trostbriefe bietet. Zum tröstenden Charakter von 4,13-18 siehe auch A. J. Malherbe 1983, 254-256.

 

H. Egelkraut 1984, 86-97 legt nach einer einleitenden zeitlichen Einordnung des Ersten Thessalonicherbriefes und einer Erörterung der paulinischen Missionspredigt und des besonderen Charakters dieses Briefes 4,13-18 aus. Er kommt zu den theologischen Schlussfolgerungen, dass an keiner Stelle der Bibel ein geschlossenes Lehrbild von den letzten Dingen entwickelt werde. Die biblische Sprache bediene sich weitgehend biblisch vorgeprägter Gestaltungselemente. Die eschatologischen Aussagen ständen nicht für sich selbst, sondern seien allgemein dem Trostwort (seelsorgerlich) oder dem Mahnwort (ethisch) zugeordnet. Die individuelle Eschatologie (meine Seligkeit, mein "beim Herrn sein“) dürfe die kosmische Eschatologie nicht verdrängen. Die Parusie selbst müsse also für die Christengemeinde ein Ereignis von besonderem Rang sein. Die Offenbarung des "Herrn“ vor der Welt, die ihn verworfen hat, vollende seine Herrschaft. Unter rhetorischen Gesichtspunkten geht R. Kieffer 1990, 206-219 auf die Eschatologie des Ersten Thessalonicherbriefes ein und behandelt auf S. 209-214 speziell 4,13-18.

 

Laut H.-H. Schade 1984, 157-168 sei Paulus in seiner Missionspredigt zunächst von einer Entrückung aller bei der Wiederkunft Christi ausgegangen. Auch in 1 Thess 4,13-18 halte Paulus an der Entrückung der Lebenden als Normalfall fest, jedoch komme als Ausnahme auch die Entrückung der bereits Verstorbenen in den Blick.

 

J. Becker 1980, 45-60 geht auf den Umgang des Paulus mit der Todesproblematik in 4,13-18 ein. Hintergrund des Artikels ist eine Bibelarbeit. Einen Überblick über paulinische Aussagen im Umkreis der Rede von Sterben und Auferstehung gibt G. Haufe 1986, 446-454, der auch 4,13-18 behandelt.

 

T. D. Still 2007, 207-219 gibt einen knappen Überblick über die Diskussion zur Frage, ob Paulus jeglichen Kummer im Hinblick auf den leiblichen Tod ablehnt, oder ob er nur den christlichen Kummer von demjenigen unterscheidet, der nichts von der Wiederkunft des "Herrn“ weiß. T. D. Still bezweifelt, dass jeglicher Kummer abgelehnt wird, und verweist dabei auf Phil 2,27, wo Paulus von eigenem Kummer spreche.

 

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V. 14

 

Beobachtungen: Auch V. 14 behandelt nur das Geschick der Entschlafenen. Grundlage für das zukünftige Ergehen ist der Tod und die Auferstehung Jesu Christi. So wie Jesus Christus auferstanden ist, werden auch die Entschlafenen auferstehen. Warum aber benutzen die Verfasser des Briefes nicht das Verb "auferstehen“? Der theologische Grund, dass Paulus und seine Begleiter den Tod nur für einen Schlaf halten, scheidet aus, da in V. 16 durchaus das Verb "auferstehen“ benutzt wird. Dies zeigt, dass es sich bei dem Tod nicht um einen gewöhnlichen Schlaf handelt, sondern um einen Todesschlaf. Der Grund dafür, dass nicht von der Auferstehung gesprochen wird, ist in dem Wort "auch“ zu sehen. Das Schicksal der entschlafenen Christen wird demjenigen der Christen entsprechen, die bei der Wiederkunft Jesu Christi noch am leben sind. Da die lebenden Christen nicht auferstehen können, vermeiden Paulus, Silvanus und Timotheus auch hinsichtlich der Entschlafenen das Verb "auferstehen“. Die Entsprechung liegt darin, dass Gott alle Christen, die entschlafenen und die noch lebenden, durch Jesus mit ihm einherführen wird.

Es fällt auf, dass Jesus als Mittelsmann Gottes auftritt: Gott selbst ist es, der die Führung innehat; Jesus ist allerdings derjenige, der "leibhaftig“ erscheint und die Christen um sich versammelt.

 

Weiterführende Literatur: Im Rahmen der Frage, wie bei Paulus Traditionen benutzt werden, behandelt T. Holtz 1983, 59-66 den Abschnitt 4,13-18. In V. 14 führe Paulus wohl ein Bekenntnis in traditioneller Formulierung ein. Mit dem "Wort des Herrn“ könne im Sinne des Paulus nur ein Jesus-Wort gemeint sein. Allerdings sei in der sonst auf uns gekommenen Jesus-Überlieferung kein Wort enthalten, das mit einem der Sätze der V. 15-17 identifiziert werden könnte. Es könne aber angesichts der begrenzten Auswahl, in der die Jesus-Überlieferung auf uns gekommen ist, nicht ausgeschlossen werden dass ein uns heute unbekanntes Jesus-Wort Paulus bekannt gewesen ist. Die V. 16-17 böten weitgehend Traditionsmaterial, wobei das Ende von V. 17 Paulus zuzuschreiben sei. Zum Paulinischen in den V. 16-17 siehe W. Radl 1981, 123-124.

I. Havener 1981, 105-110 befasst sich mit dem Inhalt und der Form der vor-paulinischen Glaubensformel, die V. 14 zugrunde liege, und fragt danach, welches ihr Zusammenhang und ihre Bedeutung im Ersten Thessalonicherbrief ist. Er setzt sich mit der These von W. Schmithals auseinander, dass sich Paulus gegen Gnostiker abgrenze, die die Auferstehung und Parusie leugnen. Sollte dies der Fall sein, so I. Havener, dann verwundere, warum er nicht die Auferstehungsformel 1,10 benutzt hat, wo die Auferstehung Christi betont wird. Wahrscheinlich habe Paulus im Hinblick auf die Gnostiker einerseits 1,10 im Kopf gehabt, andererseits aber mit der Nennung des Todes Christi neben dessen Auferstehung ein Glaubensmuster für alle Gläubigen geben wollen. Die vor-paulinische Glaubensformel stamme vermutlich aus einem juden- und nicht heidenchristlichen Umfeld. Zu V. 14 als frühchristliche Glaubensaussage siehe auch R. F. Collins 1984, 225-226.343-345.

 

G. R. Beasley-Murray 1991, 296-309 gibt einen Überblick über die neutestamentlichen Texte, die von der Parusie und Auferstehung handeln und geht dabei auf S. 297-298 kurz auf 1 Thess 4,14 ein. Der Vers gehe davon aus, dass die Gläubigen bei der Parusie Jesu Christi an dessen österlicher Auferstehung teilhaben werden. V. 15 beziehe diese Annahme auf die konkrete Situation in Thessalonich. Einen kurzen Überblick über die neutestamentlichen Texte zur Parusie Christi und des Antichristen bietet E. Ghini 1983, 119-132, die auf S. 122-123 auf 1 Thess 4,13-18 eingeht.

 

Mit dem sozialen Kontext von 4,13-18 befasst sich R. S. Ascough 2004, 509-530. Er weist auf die große Bedeutung von sozialen Vereinigungen (collegia) hin, in denen auch Begräbnisse begangen worden seien. Paulus unterstreiche die Zugehörigkeit der verstorbenen Mitglieder der christlichen Gemeinschaft zur Gemeinschaft der Lebenden auch über den leiblichen Tod hinaus. Auch die Verstorbenen hätten bei der Wiederkunft Christi ihren Platz.

 

N. Hyldahl 1980, 119-135 macht zunächst bewusst, dass das Thema "Auferstehung Christi“ meist im Rahmen neutestamentlicher Theologie, das Thema "Auferstehung der Toten“ dagegen meist im Rahmen der damaligen jüdischen Vorstellungen eschatologisch-apokalyptischen Inhalts behandelt werde. Nur selten mache sich die neutestamentliche Exegese Gedanken darüber, wie sich diese beiden Größen zueinander verhalten oder wie sie in Verhältnis zu einander gebracht worden sind. Auf zwei Möglichkeiten sei hinzuweisen: a) Das Christusereignis, d. h. Tod und Auferstehung Christi, ist nicht notwendigerweise von jeher im Lichte der allgemeinen Vorstellungen über die Auferstehung der Toten verkündigt und aufgefasst worden. b) Die Auferstehung der Toten war nicht notwendigerweise von jeher Bestandteil der christlichen Verkündigung. Diese beiden Möglichkeiten prüft N. Hyldahl und kommt zu dem Ergebnis, dass die unvorhergesehene Auferstehung der Christen nichts mit einer allgemeinen Totenauferstehung zutun habe. Und: Nichts deute darauf hin, dass die Auferstehung Christi schon im Lichte einer kollektiven, eschatologischen Auferstehung interpretiert wäre und den Beginn des Heilshandelns Gottes bezeichne.

 

Auf die Diskussion, ob sich "durch Jesus“ auf "die Entschlafenen“ oder auf das Verb "einherführen“ bezieht, geht Z. I. Herman 1980, 335-336 ein, der für letztere Möglichkeit plädiert. Es gehe nicht um die verstärkte Betonung, dass die (entschlafenen) Christen das Schicksal Jesu teilen, sondern "durch Jesus“ gebe die Person an, durch die das Einherführen geschieht. Ähnlich, aber in knapper Form W. Radl 1980, 131-133.

 

S. Cotrozzi 2001, 424-430 geht den Fragen nach, von wo Gott die entschlafenen Gläubigen durch Jesus fortführen wird und wohin er sie führen wird. Zwei Möglichkeiten kämen in Frage: a) Gott bringt durch Jesus die Seelen der entschlafenen Christen noch vor der Auferstehung vom Himmel zur Erde. b) Die Gläubigen kommen nach ihrer Auferstehung aus ihren Gräbern und werden durch Jesus zu einem nicht genauer bestimmten Ort gebracht. Wähle man die zweite Interpretation so gebe es wiederum zwei Auslegungsmöglichkeiten: Entweder werden die Gläubigen nach dem Zusammentreffen mit Jesus in der Luft wieder zurück zur Erde oder sie werden in den Himmel geführt. S. Cotrozzi ist der Ansicht, dass sich anhand von V. 14 nichts zum Bestimmungsort der Christen aussagen lasse. Es sei allerdings unter Berücksichtigung der Doppeldeutigkeit zu vermuten, dass nicht "mit ihm“ sondern "zu ihm“ zu übersetzen sei, woraus die Interpretation folge, dass die Christen zu Jesus geführt werden (vgl. V. 17). Diese Unklarheit teilt N. H. Young 1999, 274-276 nicht. Er geht in seinem Aufsatz über chiliastische Vorstellungen davon aus, dass Jesus Christus bei seiner Parusie die entrückten auferstandenen und noch lebenden Christen in den Himmel bringt.

 

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V. 15

 

Beobachtungen: Nun berufen sich die Missionare auf ein Herrenwort, doch auf welches? Mit dem "Herrn“ dürfte Jesus Christus gemeint sein (vgl. 1,1 u. a.). Es kann sich um ein schriftliches oder um ein mündliches Wort handeln. Wo sollte allerdings das Herrenwort schriftlich fixiert gewesen sein, wo doch die Evangelien und das Neue Testament in der uns heute vorliegenden Form noch nicht existierten? Hatte Paulus Aussagen Jesu Christi als Vorform eines Evangeliums in irgendeiner Form vorliegen? Oder spricht er von einem mündlichen Wort, das ihm Jesus Christus selbst in einem Traum oder in einer Audition haben zukommen lassen? Möglich ist auch, dass das Wort durch einen Menschen, der im Sinne der Propheten als Sprachrohr Gottes diente, ergangen ist. Aber wo ist von einem solchen Traum oder von einer solchen Audition oder Mitteilung die Rede?

 

V. 15 präzisiert die Auferstehungsvorstellung insofern, als nun der Zeitpunkt in den Blick kommt: Die Entschlafenen werden nicht erst nach den Christen, die noch nicht entschlafen sind, dem Herrn entgegen entrückt, sondern gleichzeitig. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Adressaten bis zur Wiederkunft Christi nicht entschlafen werden. Auch dies ist ein Argument dafür, dass es sich bei dem Ersten Thessalonicherbrief um einen frühen, wohl den frühesten Paulusbrief überhaupt handelt.

 

Weiterführende Literatur: C. L. Mearns 1980/81, 137-157 geht auf Wandlungen im eschatologischen Denken des frühen Paulus ein. Einerseits wendet er sich damit gegen die These, dass sich Paulus’ eschatologisches Denken nicht gewandelt habe, sondern sich nur der Situation und dem argumentativen Gegner angepasst habe, andererseits legt er im Gegensatz zu anderern Auslegern sein Hauptaugenmerk auf die frühen paulinischen Briefe, zu denen er neben dem Ersten auch den Zweiten Thessalonicherbrief zählt. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die paulinische Theologie in der Zeit vor der Abfassung der Thessalonicherbriefe von einer präsentischen Eschatologie ausgegegangen sei. U. a. die Tatsache, dass Christen starben, obwohl sie mit der Taufe einen neuen (Auferstehungs-)Körper angezogen hatten, habe die zunehmende Betonung einer futurischen Eschatologie bewirkt. K. Erlemann 1995, 193-194.291-292 geht auf die Identifizierung des Paulus mit der "messianischen Generation“ ein. Er schließe sich mit den bis zur Parusie Überlebenden zusammen und stelle sich der Gruppe der (vorzeitig) Sterbenden oder schon Gestorbenen gegenüber. Wesentliches Problem der Thessalonicher sei: Eine Gemeinde, die in Unkenntnis apokalyptischer Redeweise "Wachsein“ und "Wachbleiben“ wörtlich-physisch verstehe und darin eine wesentliche Voraussetzung zur Erlangung des Heils sehe, müsse sich konsequenterweise Gedanken um diejenigen machen, die nicht mehr wach sein können. Einen Überblick über die Endzeiterwartungen gibt K. Erlemann 1996, 62-69, der auch 1 Thess 4,13-18 anspricht.

 

G. Lüdemann 1993, 34-39 vergleicht im Rahmen seiner Abhandlung über die relative chronologische Abfolge der Briefe 1 Thess 4,13-18 mit 1 Kor 15,51-52 und stellt fest, dass es sich bei letzterem Text um eine Überarbeitung des ersteren handele. Dies begründet er u. a. damit, dass in 1 Thess 4,13-18 im Gegensatz zu 1 Kor 15,51-52 Paulus davon ausgehe, dass bei der Parusie Christi die Mehrheit der Christen noch leben werde. Auch sei hinsichtlich des Auferstehungsleibes eine Wandlung der paulinischen Theologie festzustellen. In 1 Thess 4,13-18 nehme Paulus an, dass die in Christus Gestorbenen am Ende der Tage im materiellen Leib des irdischen Lebens auferstehen werden, in 1 Kor 15,51-52 dagegen, dass der materielle Leib zu einem unvergänglichen, pneumatischen umgewandelt wird.

Kritisch zu diesen Thesen äußert sich A. Lindemann 1991, 373-399, der nicht von einer Wandlung im theologischen Denken des Paulus ausgeht. Vielmehr erwiesen sich die Unterschiede in der Eschatologie des ersten und des auf ihn folgenden zweiten Korintherbriefes (wie auch die Unterschiede zwischen diesen und dem früheren Ersten Thessalonicherbrief) als ein instruktives Beispiel dafür, dass und auf welche Weise Paulus seine theologischen Aussagen nicht in erster Linie thetisch entwerfe, sondern im konkreten brieflichen problem-bestimmten Dialog mit seinen jeweiligen Adressaten im Kontext von deren je besonderer Situation.

 

G. Löhr 1980, 269-273 sieht in V. 15 und V. 16-17 zwei literarkritisch verschiedene Traditionsschichten. V. 15 sei eine von Paulus selbst formulierte Zusammenfassung des Herrenwortes, das in V. 16-17 enthalten sei. G. Löhr untersucht, inwiefern 1 Thess 4,15 und 1 Kor 15,51 auf die gleiche Tradition zurückgehen und rekonstruiert abschließend die dem Herrenwort 1 Thess 4,16-17 zugrunde liegende Urtradition.

 

S. Kim 2002, 225-242 fragt zunächst nach der Sorge der Thessalonicher. Haben sie Angst, dass die verstorbenen Gemeindeglieder bei der Parusie nicht auferstehen werden, oder fürchten sie eine Benachteiligung der Verstorbenen? Ergebnis: Die Thessalonicher hätten die Auferstehungslehre nicht wirklich verstanden und befürchteten, dass die verstorbenen Gemeindeglieder möglicherweise nicht auferstehen werden. Danach geht S. Kim der Frage nach, ob sich Paulus tatsächlich auf ein Herrenwort bezieht und − falls ja − auf welches. Ergebnis: Um die Thessalonicher Christen über die Auferstehung aufzuklären, beziehe sich Paulus auf das Herrenwort Mt 24,30-31/Mk 13,26-27. Auch J. R. Michaels 1994, 182-195 befasst sich mit der Frage, welche Aussage Jesu Paulus aufnimmt. Er diskutiert verschiedene Meinungen und kommt selbst zu dem Ergebnis, dass sich Paulus wohl auf die Parabel von den Arbeitern im Weinberg beziehe, wo es in Mt 20,16 heißt, dass die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein werden.

C. M. Tuckett 1990, 160-182 befasst sich mit den synoptischen Traditionen im Ersten Thessalonicherbrief und geht auf S. 176-182 auf diejenigen in 4,15-17 ein. Er steht der These, dass Paulus möglicherweise einen Block Jesussprüche benutzt habe, kritisch gegenüber, denn die Heranziehung von Mt 24,40-41; 25,1-13 und Joh 11,25-26 sei problematisch. Mit dem Aufsatz von C. M. Tuckett setzt sich S. Kim 2002, 233-234 kritisch auseinander.

 

D. Gewalt 1982, 105-113 kritisiert an der gängigen Auslegungspraxis, dass die Suche nach dem Ursprung der von Paulus verarbeiteten traditionellen Elemente häufig von theologischen Werturteilen geleitet sei. Methodisch korrekter sei es, ausgehend vom vorgegebenen Makrotext (Paulusbrief) nach der Funktion der darin als solche gekennzeichneten Überlieferungsstücke zu fragen, um danach mit der gebotenen Vorsicht auf deren Vorform zu schließen. Anhand dieser Methode kommt D. Gewalt im Hinblick auf 1 Thess 4,15-17 zu dem Ergebnis, dass Paulus in V. 15b die adressatengerechte freie Wiedergabe eines Logions biete, das auch in 1 Kor 15,51 und Mk 9,1 parr. vorliege. Durch seine Stellung im Briefkontext sei es zur Einleitung von V. 16-17 geworden. Paulus ergänze das Logion durch eine selbstständige Apokalypse, wobei er selbst wohl von Anfang an, spätestens aber in 1 Kor 15,51-52 beides als Einheit sehe.

 

S. Schreiber 2007, 326-350 deutet 4,13-18 von der Lebenswirklichkeit der Christen der Thessalonicher Gemeinde ausgehend: Die Erinnerung an die kleine, sozial bedrängte Hausgemeinde von Thessalonich als Adressatin der Botschaft von der Parusie des Herrn mache aufmerksam für die kritische Funktion christlicher Eschatologie: Gegenüber den politisch, wirtschaftlich und religiös tonangebenden Mächten und Strukturen nehme sie die Perspektive der Kleinen, Unterdrückten und Machtlosen ein, wenn sie auf die Parusie des Herrn warte. Zum "Wort des Herrn“: Sowohl die Bedeutung als auch der Umfang des "Wortes des Herrn“ seien für uns nicht unmittelbar erkennbar. Die Mehrheit der Ausleger denke an ein prophetisch vermitteltes Wort des erhöhten Herrn und könne sich dazu auf die Charakterisierung prophetischer Rede als Wort des Herrn (= Gottes) berufen. Mehr spreche aber laut S. Schreiber dafür, dass Paulus ein tatsächliches Wort der Jesus-Überlieferung meint.

 

P. H. R. van Houwelingen 2007, 308-324 führt das "Wort des Herrn“ auf eschatologische Rede Jesu zurück, der auf die endzeitliche Sammlung der Gläubigen bei seiner Wiederkunft am Ende der Tage zu sprechen gekommen sei.

M. W. Pahl 2009 sieht dagegen in dem "Wort des Herrn“ kein vom "Herrn“ stammendes "Wort“ gegeben, sondern ein "Wort“, das den "Herrn“ zum Inhalt hat. Die Formulierung "en logô kyriou“ sei also im Sinne von "in Übereinstimmung mit dieser Botschaft über den Herrn“ zu verstehen“ und auf die Heilsbotschaft von Jesu Tod und Auferstehung (vgl. V. 14) und auf das vorpaulinische Traditionsgut (V. 16-17) zu beziehen.

 

W. Riggans 1995, 14-16 gibt einen Überblick über Bedeutung und Gebrauch der Begriffe "Tag des Herrn“, "Maranatha“, "Epiphanie“, "Apokalypse“ und "Parusie“, wobei sich zu letzterem auch eine Auflistung der Referenzstellen in den paulinischen Briefen und in anderen neutestamentlichen Schriften findet. "Parusie“ bedeute "Gegenwart/Ankunft“ (lat.: "adventus“) und sei nicht nur für die Wiederkunft Christi, sondern auch für die Ankunft von Herrschern oder militärischen Befehlshabern gebraucht worden.

 

J. G. Cook 2006, 514-532 geht anhand von Reaktionen auf andere ntl. Texte der Frage nach, wie antike Philosophen auf 1 Thess und konkret 4,15-17 reagiert haben könnten. Die Kritiker hätten die biblischen Texte samt 1 Thess 4,15-17 wohl nur oberflächlich gekannt, was allerdings weniger mit Unvermögen als vielmehr mit Desinteresse zu erklären sei. Sie hätten sich vehement gegen spätere Darstellungen des Paulus als Philosoph oder Prediger gewandt. Aus den Reaktionen der antiken Philosophen auf biblische Themen gehe hervor, wie schwer es war, die Philosophen vom heidnischen Glauben abzubringen.

 

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V. 16

 

Beobachtungen: Nun legen die Missionare den Zeitpunkt der Wiederkunft Christi dar, wobei es sich um einen verborgenen und nur Gott offenbaren Zeitpunkt handelt. Gott selbst wird nämlich den Befehl dafür geben, dass Jesus Christus Richtung Erde aufbricht und auf die Erde herabkommt. Mit dem Befehl werden die Stimme des Erzengels - welches Erzengels bleibt offen - und die Trompete/Posaune des "Herrn“ erschallen. Was der Engel ruft oder singt oder welchen Ton er von sich gibt, wird nicht gesagt. Es wird nur deutlich, dass es sich wie bei dem Trompeten- oder Posaunenschall um ein Signal handelt, das die Wiederkunft Christi begleitet. Es hat den Anschein, dass der "Herr“. der die Trompete/Posaune bläst ein anderer "Herr“ ist, der den Befehl erhält loszuziehen. Doch es ist kaum anzunehmen, dass ohne jeglichen Hinweis Paulus und seine Begleiter diesen Titel von Jesus Christus auf Gott übertragen. Zudem würde sich ja die Frage stellen, wie man sich vorstellen soll, dass Gott ein Musikinstrument bläst, wo er doch im ganzen Ersten Thessalonicherbrief nicht in menschlicher Gestalt gedacht ist. Also ist zu vermuten, dass Jesus Christus bei seiner Wiederkehr nicht nur als Mittelsmann den Befehl erhält loszuziehen, sondern dass er auch eine Trompete in der Hand hat und sie mit Erhalt des Befehls zur Ankündigung seines Kommens bläst.

Wie die salpinx aussah und aus welchem Material sie hergestellt wurde, lässt sich aus dem Bibeltext nicht erschließen. Da es beide Instrumente mit dem heutigen Aussehen und in der heutigen Art in der Antike noch nicht gab, kann das Blasinstrument sowohl mit "Trompete“ als auch mit "Posaune“ übersetzt werden. Vom Blickpunkt der Instrumentalgeschichte ist die Übersetzung "Trompete“ vorzuziehen.

 

Paulus und seine Begleiter gehen auch nochmal auf das zeitliche Verhältnis von Auferstehung der "in Christus Gestorbenen“, also der im christlichen Glauben Gestorbenen, und der Entrückung der noch Lebenden ein: Zuerst werden die "in Christus Gestorbenen“ auferstehen. Dann erfolgt die Entrückung aller Christen gemeinsam, d. h. die Lebenden werden den Entschlafenen und nun wieder Auferweckten nicht zuvor kommen.

 

Weiterführende Literatur: L. Klehn 1994, 66-79 befasst sich mit der Verwendung der Wendung "in Christus“ bei Paulus, wobei er auch Erwägungen zu den Wandlungen in der paulinischen Theologie bietet und auf S. 71-72 konkret auf 1 Thess 4,13-18 eingeht. In V. 16-17 scheine eine Christusverbindung, die über den Tod hinaus besteht, vorausgesetzt. Die toten Christen würden nicht bis zur Auferweckung in die Verhältnislosigkeit entlassen.

D. Konstan, I. Ramelli 2007, 579-593 vertreten die Meinung, dass "in Christus“ nicht auf "die Gestorbenen“, sondern auf "werden…auferstehen“ zu beziehen sei. Es sei also nicht ausgesagt, dass diejenigen, die entschlafen sind, dies durch Christus sind, sondern es sei ausgesagt, dass Gott die Entschlafenen durch oder dank Jesus auferwecken wird.

 

W. Horn 1992, 138-142 geht der Frage nach, inwiefern die Miniaturapokalypse mit der "in Christus“-Formel V. 16-17 jüdischer und nicht christlicher Herkunft ist. Ergebnis: Die Miniaturapokalypse lasse sich aus dem Vorstellungsgut jüdischer Apokalyptik ableiten. Die Vorstellung des Heilsraums des verstorbenen Gerechten im Messias vor dessen Parusie habe eine wenn auch schmale Präformation. Die Wendung "die in Christus Gestorbenen“ könne mit dem Kontext der Miniaturapokalypse wahrscheinlich auf vorpaulinische Gemeindetradition zurückgeführt werden und sei kein paulinischer Zusatz, der aus parakletischen Gründen an die Tauftradition erinnern will. Auch U. Schnelle 1983, 112-116 nimmt an, dass es sich um eine vorpaulinische Formel handele, die Paulus tradiert habe. Indem dieser die verstorbenen Gemeindeglieder als "in Christus gestorben“ bezeichnet, betone er, dass für sie der Tod kein Ende der in der Taufe real begonnenen seinsmäßigen Christusgemeinschaft ist. U. Schnelle sieht Röm 6,3-4 als konsequente Weiterentwicklung von 1 Thess 4,16.

Seine These bezüglich einer Entwicklung des V. 16 von einer jüdischen Glaubensaussage hin zu einer paulinischen Aussage legt R. F. Collins 1984, 157-162 dar. Demnach sei die Entwicklung in drei Schritten vor sich gegangen: a) Am Anfang habe eine jüdische Aussage zum Herabkommen des "Menschensohnes“ und zur Entrückung des "Restes“ gestanden. b) Dann seien das Kyrios-Motiv und Elemente, die die Auferstehung der Toten zum Thema haben, hinzugefügt worden. c) Abschließend habe Paulus die Formulierung "in Christus“ hinzugefügt und die Glaubensaussage im Hinblick auf die Situation in Thessalonich konkretisiert, so dass das Beisammensein der Christen bei Jesus Christus deutlich wird.

 

B. Lindars 1985, 766-782 macht zunächst die erstaunliche Tatsache bewusst, dass Paulus zwar einerseits nicht verlangt, dass die zum christlichen Glauben übertretenden Heiden das jüdische Gesetz beachten müssen, er aber andererseits darauf besteht, dass sie die zeitgenössische jüdische apokalyptische Eschatologie in ihrer christlichen Form als einen wesentlichen Bestandteil ihres neuen Glaubens akzeptieren. Diese Feststellung ist der Ausgangspunkt für die von B. Lindars untersuchte Frage, inwieweit Paulus im Hinblick auf die Lehre von den endzeitlichen Ereignissen vom rabbinischen Judentum geprägt war und welche dogmatischen Aspekte er selbst hinzugefügt hat. Ergebnis: Im Hinblick auf 1 Thess 4,13-18 stehe Paulus weitgehend auf dem Boden gängiger jüdischer Vorstellungen. Einziger Unterschied sei der Glaube, dass Jesus Christus die allgemeine Auferstehung vorweg genommen habe und bereits zur Rechten Gottes im Himmel sitze, von wo aus er am Ende der Tage als Mittler Gottes wieder zurück zur Erde komme, um die Menschen zu richten. Zu diesem allgemein christlichen Glauben habe Paulus das Dogma von der Rechtfertigung durch den Glauben und die Vorstellung des zukünftigen Lebens als Verwandlung hinzugefügt.

 

M. E. Thrall 2002, 283-300 stellt die Frage, wie es sein kann, dass die Person des auferweckten Christen mit derjenigen des entschlafenen Christen identisch ist. Es sei anzunehmen, dass Paulus von einem dauerhaften persönlichen Wesen ausgeht. Sie untersucht die Begriffe sôma ("Körper“), pneuma ("Seele/Geist“) und esô anthrôpos ("innerer Mensch“; vgl. die Gegenüberstellung mit dem "äußeren Menschen“ in 2 Kor 4,16-17) und geht auf 1 Thess 4,16; 2 Kor 5,1-10 und Phil 1,23 ein. Bezüglich 1 Thess 4,16 sei festzustellen, dass die Formulierung "in Christus Gestorbene“ nicht den Vorgang des Sterbens, sondern den Zustand des Todes bezeichne. Die Toten hätten also noch vor ihrer Auferstehung Gemeinschaft mit Jesus Christus. Dies lege eine Kontinuität entweder des menschlichen "Geistes“ oder des "äußeren Menschen“, des wahren Selbstes, unabhängig vom materiellen Körper nahe.

 

Ausführlich befasst sich mit Aussehen, Funktion und Spielweise der "salpinx“ ("Trompete“) N. Xanthoulis 2006, 39-45: Bei der "salpinx“ habe es sich um eine Vorgängerin der heutigen Trompete gehandelt. Sie habe aus einem Mundstück und einem etwa 1,5 Meter langen Rohr, das in einen Schalltrichter auslief, bestanden. Als Material sei für das Rohr und den Schalltrichter Metall - Kupfer und/oder Eisen, desweiteren auch Bronze - und für das Mundstück Knochen verwendet worden. Die "salpinx“ sei insbesondere ein militärisches Signalinstrument gewesen, habe darüber hinaus auch bei religiösen Zeremonien oder in der Unterhaltung Verwendung gefunden. Das Spiel der "salpinx“ sei auch olympischer Wettkampf gewesen.

Zur "salpinx“ äußert sich auch knapp W. Radl 1980, 142-144, der anmerkt, dass der Begriff in der Septuaginta auch das Horn bezeichne. Die Gottestrompete sei etwas anderes als menschliche Trompeten und töne auch anders.

Zur idumäischen Jagd- und Trauermusik und zu den judäischen Tempeltrompeten in hellenistisch-römischer Zeit siehe J. Braun 1999, 148-153.203-205, der insbesondere auf archäologische Funde eingeht.

 

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V. 17

 

Beobachtungen: Nach der Auferstehung der "in Christus“ Gestorbenen werden die noch lebenden Christen zeitgleich mit den Auferstandenen in den (oder: durch die) Wolken in die Luft, dem "Herrn“ entgegen, entrückt. Die Wolken erscheinen hier aufgrund ihrer Bewegungen am Himmel als Gefährte. Mit dem "Herrn“ dürfte hier wiederum Jesus Christus gemeint sein.

Aber wieso erfolgt die Entrückung, bevor dieser die Erde erreicht hat? Es fällt eine geradezu magnetische Anziehungskraft Jesu Christi auf die Christen auf: Erst bewegen sie sich ihm entgegen, dann werden sie allezeit bei ihm sein.

Allerdings ist unklar, wo die Christen allezeit bei ihrem "Herrn“ sein werden, denn weder wird gesagt, dass dieser seine "Reise“ zur Erde fortsetzt und dabei von den Gläubigen begleitet wird, noch wird eine Rückkehr in den Himmel erwähnt. Aber auch der Schluss, dass man daher den Luftraum als Ort des Beisammenseins annehmen müsse, ist nicht zwingend. Als Fazit kann man sagen, dass es Paulus nicht auf den Ort ankommt, sondern auf die Tatsache des Beisammenseins an sich.

 

Weiterführende Literatur: J. Plevnik 1984, 274-283 ist der Ansicht, dass im Hinblick auf die Fragen, ob Paulus in Thessalonich die Auferstehung der Toten gepredigt hat und wie das Verhältnis der Darstellung der Auferstehung der Toten in 1 Thess 4,13-18 zu 1 Kor 15 ist, Exegeten die Bedeutung der einzigartigen Darstellung der Himmelfahrt der Gläubigen in 1 Thess 4,17 unterschätzt hätten und zudem Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Fragen und Aspekten nicht ausreichend berücksichtigen würden. Das Unwissen der Thessalonicher im Hinblick auf die Auferstehung sei damit zu erklären, dass Paulus die Parusie in Zusammenhang mit der ihm aus der jüdisch-apokalyptischen Denkwelt vertrauten Vorstellung des Übergangs in den Himmel dargestellt habe und somit nun unklar sei, was mit den verstorbenen Christen geschehen wird. Dass 1 Kor 15 die Verwandlung der Körper bei der Parusie in den Vordergrund stelle, hänge nicht mit einer gewandelten paulinischen Theologie zusammen, sondern mit dem Versuch des Paulus, auf das Problem, was denn mit den verstorbenen Christen geschehen wird, eine Antwort zu geben. B. F. Meyer 1987, 157-158 dagegen nimmt an, dass die Annahme einer Verwandlung der Körper nicht in erster Linie an den Glauben an die Auferstehung der Toten gekoppelt sei, wie er in 1 Kor 15 entfaltet wird, sondern schon im Ersten Thessalonicherbrief enthalten sei. So sei die Verwandlung der Körper Voraussetzung für den Eintritt der noch lebenden Christen in das Reich Gottes.

Grundsätzlich auf die Diskussion, ob 4,17 von der Verwandlung der Leiber ausgeht oder nicht und ob im Hinblick auf 1 Kor 15,51-52 eine theologische Entwicklung des Paulus vorliegt, geht J. Gillman 1985, 263-281 ein, der selbst die Meinung vertritt, dass Verwandlung ein zentrales Element der paulinischen Vorstellung vom zuküftigen Leben sei. Eine Entwicklung diesbezüglich sei höchstens insofern gegeben, dass Paulus die Verwandlung zunächst implizit, später jedoch explizit erwähnt. Diesbezüglich sei darauf hinzuweisen, dass Paulus in seinen späteren Briefen die Verwandlungsterminologie auch dann benutzt, wenn er vom spirituellem Wachstum im christlichen Leben spricht (vgl. Phil 3,10; 2 Kor 3,18; Gal 4,19; Röm 12,2).

 

Einen guten, knappen Einstieg in die Diskussion, wie die Entrückung der Christen dem Herrn entgegen zu interpretieren sei, gibt J. Plevnik 1999, 537-546. Die traditionelle Interpretation sei, dass die Gläubigen in die Luft entrückt werden, um bei Jesus Christus in der Höhe bzw. im Himmel zu bleiben. Eine weitere Auslegung sei mit Blick auf Parallelen bezüglich des hellenistischen Herscherempfangs, dass die Bürger dem königlichen Besucher entgegen kommen, um ihn zu begrüßen und fröhlich zur Stadt zu geleiten. J. Plevnik lehnt letztere Interpretation ab, weil die Wirkung der Parusie Christi im Mittelpunkt stehe. Es gehe darum, dass die Gläubigen von Jesus Christus zum Bestimmungsort gebracht werden und nicht umgekehrt. Die Gläubigen würden nicht zur Erde zurückkehren.

M. R. Cosby 1994, 15-34 befasst sich kritisch mit der unter Exegeten verbreiteten Meinung, dass der in V. 17 geschilderte Vorgang auf dem hellenistischen förmlichen Empfang eines Würdenträgers basiere und apantêsis ("Begegnung“) ein technischer Begriff sei. M. R. Cosby legt dar, dass dies nicht der Fall sei und wesentliche Elemente des hellenistischen förmlichen Empfangs fehlten oder sich von dem in V. 17 geschilderten Vorgang unterschieden: In V. 17 sei das Kommen des "Herrn“ unerwartet statt erwartet, die Erdbewohner tragen beim Empfang keine feierliche Kleidung und keine Lorbeerkränze, sondern werden plötzlich aus den Alltagsaktivitäten herausgerissen; das Kommen des "Herrn“ wird nicht durch Boten angekündigt und die Menschen jubeln nicht; es werden keine Geschenke überreicht und dafür auch keine zusätzlichen Steuern erhoben; V. 17 geht vom Gericht aus und schließlich opfert nach dem Empfang auch kein Würdenträger an einem örtlichen Altar. Fazit: Wahrscheinlich sei zwar der hellenistische förmliche Empfang eines Würdenträgers Bestandteil des kulturellen Hintergrundes paulinischen Denkens, doch sei V. 17 eher von typisch christlichen Vorstellungen der Parusie geprägt. R. H. Gundry 1996, 39-41 empfindet es verwirrend, dass M. R. Cosby einerseits behauptet, dass der hellenistische förmliche Empfang eines Würdenträgers zwar Bestandteil des kulturellen Hintergrundes paulinischen Denkens gewesen sei, es andererseits aber kaum Parallelen in V. 17 gebe. Tatsache sei, dass die Ähnlichkeiten größer sind als von M. R. Cosby angenommen. So gehe Paulus in 1 Kor 15,53-54 und 2 Kor 5,2-4 durchaus vom Anlegen festlicher Kleidung aus, und zwar in Form unvergänglicher Körper. Das Fehlen von Akklamationsrufen der Christen sei damit zu erklären, dass die übernatürliche Auferweckung der Toten als Handlung geschildert wird - fröhlichen Lärm gebe es aber durchaus. Geschenke im eigentlichen Sinn gebe es für den "Herrn“ zwar nicht, doch gebe es in Kol 1,22.28; 2 Kor 11,2 durchaus die Vorstellung, sich selbst heilig und makellos ihm darzubieten. Es gebe die Hinrichtung von Gefangenen bei dem Kommen von Königen als Parallele zum Jüngsten Gericht Jesu Christi. Und: Opfer seien aus paulinischer Sicht überflüssig, da Christus selbst das letzte, endgültige Opfer sei.

R. E. Otto 1997, 192-212 auf dem Hintergrund heidnischer religiöser Vorstellungen: Die Thessalonicher hätten sich von der Verehrung des Dionysos, Asklepios, Zeus, der Aphrodite, der Demeter und des Kabiros bekehrt. Die Götter und Dämonen hätten in der heidnischen Glaubenswelt Kontrolle über alle Aspekte des Lebens gehabt. Daher sei es möglich, dass die Thessalonicher Christen Verfolgung und Tod auf die Götter und Dämonen, die den Himmel bevölkerten, zurückführten und sich angesichts der Siege der Mächte der Finsternis die bange Frage stellten, ob denn die Toten − wie auch die noch Lebenden - schon vor der Parusie des "Herrn“ sein würden. Als Antwort darauf habe Paulus seine Ausführungen geschrieben, um deutlich zu machen, dass dies der Fall sei. Die Vorstellung von der Entrückung dem "Herrn“ entgegen sei so zu interpretieren, dass die Erwählten am Ende der Tage den Sieg Jesu Christi über die Mächte der Finsternis anschauen werden. W. Radl 1980, 149-151 hält dagegen Überlegungen zum Reich der Lüfte als Bereich der bösen Mächte oder Ort der Christusgemeinschaft für rein spekulativ. Eine Entmachtung böser Mächte werde in V. 17 (im Gegensatz zu 1 Kor 15,24) nicht erwähnt. Auch lasse sich nichts darüber aussagen, ob die Entrückten den "Herrn“ nach dem Aufeinandertreffen in der Luft zur Erde geleiten.

R. G. Tanner 1982, 481-490 liest u. a. 1 Thess 4,16-18 auf dem Hintergrund der stoischen Philosophie. Schon zahlreiche Gelehrte hätten die Parallelen zwischen dem eklektischen Stoizismus, wie er sich in Senecas Briefen findet, und den Briefen des Paulus herausgearbeitet. Schon von der späten Antike an habe Paulus’ Erscheinen vor Gallio, dem Bruder Senecas, 51 in Korinth zu der Vermutung geführt, dass es auch in Rom zu einem Treffen zwischen Paulus und Seneca gekommen sei, wobei Seneca im Geheimen den christlichen Glauben angenommen habe. R. G. Tanner legt die stoischen Vorstellungen bezüglich des Universums, der Natur, der Seele und geistiger Fähigkeiten dar, geht danach auf die körperlichen Grundlagen stoischer Ethik und Eschatologie ein und untersucht abschließend, inwiefern stoische Einflüsse das paulinische Bild vom Körper prägen. 4,16-18 auf dem Hintergrund stoischer Philosophie gelesen, ergebe folgende Interpretation: Die aus den Gräbern entlassenen Seelen und die noch lebendigen Körper erheben sich hin zum Mond, treffen auf das lebenspendende Pneuma , das sie mit einem neuen Körper bekleidet.

Die Verarbeitung alttestamentlicher Traditionen vermutet dagegen W. Radl 1980, 122-123. Sowohl der Begriff der Entrückung wie die Vorstellung von der Wolke als Gefährt stammten aus dem AT bzw. aus der Apokalyptik. Allerdings fehle in der Tradition das vollständige Bild der am Ende auf Wolken entrückten Gemeinde. Der Zug, dass die Christen dem Herrn entgegen gehen, könne dagegen sein Vorbild in der Ex 19,10-25 geschilderten Szene am Sinai haben, in der Mose die Israeliten dem auf den Berg herabsteigenden "Herrn“ − zumindest ein Stück − entgegenführt.

 

Als Belege eines irdischen, messianischen Reichs zwischen der Wiederkunft Christi und dem kommenden Reich Gottes versteht S. Turner 2003, 323-342 die Texte 1 Thess 4,13-18 und 1 Kor 15,22-28. Dass es sich bei dem irdischen, messianischen Reich um ein Interim, nicht aber um ein dauerhaftes Reich handelt, gehe zwar nicht aus 1 Thess 4,13-18, jedoch aus 1 Kor 15,22-28 hervor. Dem Text 1 Thess 4,13-18 liege die Sorge zugrunde, dass die bereits Verstorbenen womöglich nicht am irdischen, messianischen Reich Anteil haben, sondern erst an dessen Ende auferweckt werden.

 

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V. 18

 

Beobachtungen: V. 18 nennt das Gegenstück zur Trübsal, die in V. 15 erwähnt wurde: den Trost. Dieser wird durch die Lehre der Missionare, die den Thessalonicher Christen Hoffnung auf die Auferstehung der "in Christus Verstorbenen“ macht, bewirkt.

 

Weiterführende Literatur:

 

 

Literaturübersicht

 

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