1 Kor 12,12-26
Übersetzung
1 Kor 12,12-26:12 Denn wie der Leib einer ist und [doch] viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obwohl sie viele sind, doch ein Leib sind, so auch (der) Christus. 13 Denn wir wurden ja auch durch einen Geist alle zu einem Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und wurden alle mit einem Geist getränkt. 14 Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele. 15 Wenn der Fuß spräche: "Weil ich keine Hand bin, gehöre ich nicht zum Leib.“; so gehört er deswegen trotzdem zum Leib 16 Und wenn das Ohr spräche: "Weil ich kein Auge bin, gehöre ich nicht zum Leib“; so gehört es deswegen trotzdem zum Leib. 17 Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo bliebe das Gehör? Wenn er ganz Gehör wäre, wo bliebe der Geruch? 18 Nun aber hat (der) Gott die Glieder eingesetzt, ein jedes von ihnen im Leib, so wie er wollte. 19 Wenn aber alle ein Glied wären, wo bliebe der Leib? 20 Nun [sind es] zwar viele Glieder, aber [es ist] ein Leib. 21 Es kann aber nicht das Auge zur Hand sagen: "Ich brauche dich nicht!“; oder andererseits der Kopf zu den Füßen: "Ich brauche euch nicht!“. 22 Vielmehr sind gerade die Glieder des Leibes, die schwächer zu sein scheinen, umso notwendiger. 23 Und den [Gliedern] des Leibes, die wir für weniger ehrbar halten, denen erweisen wir besondere Ehre; und so erhalten unsere unanständigen [Glieder] besondere (Wohl-)Anständigkeit; 24 unsere anständigen [aber] haben das nicht nötig. Aber Gott hat den Leib [so] zusammengefügt, dass er dem geringeren Glied besondere Ehre gab, 25 damit keine Spaltung sei im Leibe, sondern die Glieder einträchtig für einander sorgen. 26 Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit.
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Beobachtungen: Paulus vergleicht die Verschiedenheit der Geistesgaben in dem einen Geist mit einem Körper, der verschiedene Glieder hat. Es ist ein Körper, die Glieder sind jedoch verschieden.
Das unvollständige "so auch Christus“ meint wohl: So verhält es sich auch mit Christus. Paulus hat dabei das Bild von Christus als dem einen Leib, dem die Gläubigen als die verschiedenen Glieder angehören, im Kopf.
Weiterführende Literatur: J. F. M. Smit 1989, 325-343 bietet eine rhetorische Analyse von 1 Kor 12. Bezüglich des Aufbaus kommt er zu dem Ergebnis, dass drei Abschnitte vorliegen: a) V. 1-3: "exordium“, in dem Paulus die Adressaten vorsichtig an das brisante Thema "Zungenrede“ heranführt; b) V. 4-6: dreiteilige "partitio“, die auf die Zuteilungen eingeht; c) V. 7-30: dreiteilige "confirmatio“, die sich mit der Bedeutung der Zungenrede und des Aposteldienstes und schließlich mit der Rangordnung in der Kirche befasst. Demnach seien die Gnadengaben zwar nützlich, die Dienste jedoch notwendig. Deshalb seien die Gnadengaben den Diensten untergeordnet. Die Zungenrede werde als geringste der Gnadengaben, der Aposteldienst (ironisch) als höchster der Dienste angesehen. Folglich komme den Aposteln der erste und den Zungenrednern der letzte Platz in der kirchlichen Hierarchie zu. 1 Kor 12 propagiere nicht − wie oftmals angenommen − die Gleichheit der Gemeindeglieder, sondern den Führungsanspruch des Apostels Paulus.
Auch B. Frid 1995, 95-113 befasst sich mit der Argumentation und Struktur von 1 Kor 12. Seine Gliederung ist wie folgt: V. 1-3: "exordium“, worin Paulus deutlich mache, dass Gottes Geist und dessen Äußerungen unter den geistlichen Menschen durchaus im Einklang ständen. Alles, was geistlich getan und gesagt wird, gehe auf den heiligen Geist zurück. Über diesen hätten die Korinther keine Verfügungsgewalt. V. 4-11: "narratio“, in der Paulus seine These entfalte und (in der "propositio“ V. 11) verdichte. V. 12-26: "argumentatio“, in der Paulus das Wirken des Geistes auch in der aktuellen Situation als gegeben sehe und als Analogie das bei antiken Denkern und Schriftstellern beliebte Bild vom Leib heranziehe. V. 27-30: "peroratio“, in der Paulus den Korinthern zu zeigen versuche, dass das Gesagte auch für sie selbst von Belang ist. V.31 "transitus“, der Übergang zum Folgenden.
M. Pesce 1982, 1-39 fragt, auf welchen Bezugsrahmen die paulinischen Briefe zurückgeführt werden müssen, um deren wahre Identität feststellen zu können. Die Briefe resultierten aus der Aktivität des Paulus. Diese Aktivität sei in zwei Phasen einzuteilen: a) Gemeindegründung; b) Leitung bereits gegründeter Gemeinden. Die paulinischen Briefen entstammten der zweiten Phase. Die Inhalte von 1 Kor 12,12-26 habe Paulus in weniger ausgefeilter Form schon in der ersten Phase gepredigt. In der zweiten Phase gehe es um die Förderung des Wachstums kirchlichen Lebens. Dabei sei auch geistliches Wachstum zu wünschen. Paulus sehe sich jedoch mit dem Problem konfrontiert, dass das geistliche Wachstum in der korinthischen Gemeinde fehlerhaft verläuft. Diese Entwicklung gelte es zu korrigieren.
R. Y. K. Fung 1981, 89-107 geht nacheinander auf folgende bildhafte Vorstellungen von der Kirche ein: die Kirche als a) wahres/neues Israel, Volk Gottes, b) Leib Christi, c) Braut Christi, d) geistlicher Bau/Tempel. Danach befasst er sich mit dem Verhältnis dieser vier Bilder zueinander.
J. Hainz 1992, 145-164 befasst sich mit dem Verhältnis der Bezeichnungen "Volk Gottes“ und "Leib Christi“ zueinander. Die paulinische Ekklesiologie habe eine Tendenz vom "Volk Gottes“ zum "Leib Christi“. Dabei deute Paulus − im Unterschied zu den Deuteropaulinen − nur die konkrete Gemeinde als "Leib Christi“, nicht die Gesamtkirche. Auch hebe er nicht − wie diese − auf Christus als "Haupt“ des "Leibes Christi“ ab, sondern auf die im Herrenmahl entstehende Einheit und Gemeinschaft aller Glieder mit dem auch als ho christos ("[der] Christus“) bezeichneten Gekreuzigten und Erhöhten. Jede Gemeinde sei ekklêsia tou theou ("Gemeinde/Kirche [des] Gottes). Sie werde also bei Paulus nicht als Teil oder Repräsentantin einer "Gesamtkirche“ betrachtet. Paulus kenne keine "Gesamtkirche“. Nicht die Einbettung der Gemeinden in das eine "Volk Gottes“ sei sein großes Anliegen, sondern deren Lebendigkeit als Konkretion und Verleiblichung Christi.
Mit dem Begriff "Leib Christi“ befasst sich auch H.-J. Klauck 2002, 15-21, der darüber hinausgehend Mahlformen in der griechischen und jüdischen Umwelt skizziert und den Versuch der Rekonstruktion der Herrenmahlsfeier in Korinth wagt. "Leib Christi“ stehe gleichermaßen für die Gabe des Mahls, das gebrochene Brot, das den Leib des "Herrn“ darstellt, und für die Gemeinde, die sich um diese Gabe formiert.
G. S. Worgul Jr. 1982, 24-28 geht auf die Bezeichnungen "Volk Gottes“ und "Leib Christi“ ein. Beide Bezeichnungen würden kirchlicherseits oft in einem Atemzug verwendet und für austauschbar gehalten. Beiden Bezeichnungen lägen jedoch verschiedene Vorstellungen von Kirche zugrunde. "Volk Gottes“ beinhalte den Aspekt der Dynamik: Das "Volk Gottes“ sei in der Geschichte auf Pilgerschaft und bedürfe ständig der Reform, um Gottes Handeln und Ruf zu erkennen und auf diesen Ruf zu antworten. Die Gleichheit der Kirchenglieder stehe im Vordergrund, nicht die Unterschiede. Kirche als "Volk Gottes“ müsse sich ihrer Wurzeln und ihrer Verantwortung gegenüber der ganzen Welt bewusst sein und in den Dialog mit anderen Religionen eintreten. Die Bezeichnung "Volk Gottes“ lasse nicht deutlich erkennen, dass Christus die Besonderheit der christlichen Gemeinschaft ist. Die Bezeichnung "Leib Christi“ gehe dagegen von einem eher statischen Kirchenbild aus. Mit der Gegenwart Christi in diesem Leib sei auch das Heil gegenwärtig, so dass Reformen nicht notwendig erschienen. Es sei bei aller Einheit von verschiedenen Gliedern und Gaben die Rede und der hierarchische Aspekt trete stärker in den Vordergrund, so dass im Kolosserbrief Christus sogar als kosmisches Haupt und Haupt der Kirche erscheinen könne. Aus der Bezeichnung "Leib Christi“ gehe deutlich hervor, dass die christliche Gemeinschaft auf Christus ausgerichtet ist.
Laut A. Lindemann 1995, 140-165 sei der Auslegung zwar seit langem bewusst, dass es sich dabei grundsätzlich um die Rezeption eines auch in der Umwelt des Urchristentums oft verwendeten Denkmodells handelt; aber es werde immer wieder betont, dass für Paulus die christologische Akzentuierung entscheidend sei: Die Kirche sei nicht einfach "Leib“ oder gar nur "wie ein Leib“, sondern sie sei zuerst und vor allem "Leib Christi“. A. Lindemann prüft diese These kritisch und kommt zu folgendem Ergebnis: Es sei zumindest problematisch, der Rede von der Kirche als dem "Leib Christi“ bei Paulus zu großes Gewicht beizumessen. Insbesondere treffe es nicht zu, dass das Genitivattribut "Christi“ eine entscheidende Bedeutung besitzt. Paulus komme es vielmehr darauf an, die wechselseitige Bezogenheit von Einheit des Leibes und Vielfalt der Glieder ins Zentrum zu rücken. In der paulinischen Rezeption und Explikation des Bildes befänden sich die Glieder des Leibes in einer vollständigen wechselseitigen Abhängigkeit und Gleichheit − darauf komme es sowohl in 1 Kor 12 wie auch in Röm 12 entscheidend an. Paulus wolle die Kirche also offensichtlich als eine "demokratisch“ verfasste sehen.
Auf das Konzept der Kirche als "Leib Christi“ als Schlüsselelement der paulinischen Theologie geht auch J. L. Breed 1985, 9-32 ein, wobei die biblischen Schlüsseltexte (S. 10-13.21: 1 Kor 12,4-31) und die Schlüsselbegriffe im Mittelpunkt stehen. Umfassend die paulinische Ekklesiologie behandelt W. Klaiber 1982, der auf S. 41-48 auf die Bezeichnung "Leib Christi“ eingeht.
Zum Ursprung und Gebrauch der Leibmetapher in der Antike und zum literarischen Kontext, in dem Paulus die Metapher verwendet, siehe H. Goede, F. J. van Rensburg 2006, 1423-1437.
Im Hinblick auf die Frage, woher Paulus die Körperanalogie hat, gebe es laut A. E. Hill 1980, 437-439 drei oft genannte Antworten: a) aus philosophischen Schriften; b) vom at. Konzept der "corporate solidarity“ her; c) vom gnostischen Konzept des noch unverdorbenen "Urmenschen“ her. A. E. Hill weist auf eine weitere Möglichkeit hin: So seien im Asklepios-Tempel von Korinth Nachbildungen von Körperteilen als Votivgaben dargebracht worden. Solche Nachbildungen hätten sich zahlreich in den Überresten des Tempels gefunden. Die Körperanalogie habe also wahrscheinlich ihren Ursprung vor Ort gehabt und sei insofern vor allem für die korinthischen Gemeindeglieder zur Veranschaulichung des theologischen Sachverhaltes geeignet gewesen. R. E. Oster 1992, 69-73 hält diesen Schluss für vorschnell. Angesichts der Tatsache, dass die Nachbildungen in Schichten des 5./4. Jhs. v. Chr. gefunden worden sind, verbiete sich jede Übertragung auf die frühchristliche Epoche. Solange wir über den korinthischen Asklepios-Kult z. Zt. des Paulus nichts Genaueres wissen, lasse sich nicht sagen, ob die Darbringung von Körperteil-Nachbildungen als Votivgaben noch Brauch war. Folglich sei auch unklar, ob Paulus und seine korinthischen Zeitgenossen solche Votivgaben überhaupt zu Gesicht bekommen haben.
Mit dem Zusammenhang, aus dem das Bild vom "Leib Christi“ stammt, befasst sich auch ausführlich P. Dacquino 1981, 315-330.
Zu Entstehung und Gehalt des paulinischen Leib-Christi-Gedankens siehe H. Merklein 1985, 115-140, der auf S. 131-136 auf 1 Kor 12,12-13.27 eingeht. H. Merklein versucht die These zu begründen, dass in den Homologumena von einem vorgegebenen oder (von Paulus selbst) vorgefassten Leib-Christi-Konzept nicht die Rede sein könne. Paulus entwickle vielmehr den Leib-Christi-Gedanken erst in der konkreten Auseinandersetzung mit der Gemeinde in Korinth. Unter dieser Prämisse werde auch die These von der Ekklesiologie als unmittelbarer Funktion der Christologie dahinfallen.
J. D. G. Dunn 1992, 146-162 befasst sich mit der Entwicklung des paulinischen Bildes vom "Leib Christi“ insbesondere gemäß den Texten 1 Kor 10,16-17; 11,24 und Eph 1,22-23. Dabei geht er folgenden Fragen nach: Inwiefern liegt bezüglich des Gebrauchs des Bildes Kontinuität vor, und inwiefern ein Wandel? Wie ist es zu den wesentlichen Unterschieden gekommen? Und: Welche Bedeutung haben diese Unterschiede für unser Verständnis hinsichtlich der paulinischen Ekklesiologie? J. D. G. Dunn sieht als eine wesentliche Entwicklung an, dass sich der "Leib Christi“ zunächst auf die konkrete Gemeinde beziehe, im Epheserbrief dagegen auf die gesamte Kirche.
M. F. Perlewitz 1980, 394-398 hat die Einheit des Leibes Christi zum Thema. Zunächst legt sie dar, was Paulus’ Botschaft an die korinthische Gemeinde ist, dann fragt sie nach der Predigtmethode des Paulus, wobei sie den Brief als Form der paulinischen Predigttätigkeit versteht, um abschließend Schlussfolgerungen im Hinblick auf die Belange heutiger Gemeinden zu ziehen.
J. Calloud 1983, 126-129 befasst sich mit dem "individuellen“ und dem "sozialen Leib“ und der Beziehung der beiden Leiber zueinander. Den "Leib“ in 1 Kor 12,12-31 thematisiert auch J. Schlosser 1983, 97-110.
Den at. Hintergrund der Begriffe "sarx“ ("Fleisch“) und "sôma“ ("Leib“) beleuchtet D. Lys 1983, 47-70.
A. Lindemann 1997, 29-50 fragt nach dem Verhältnis der Ekklesiologie des Paulus zu seiner Eschatologie, seiner Zukunftserwartung. Dann geht er auf Texte ein, in denen der Apostel das Problem innergemeindlicher Konflikte erörtert. Es folgt ein Abschnitt zum Thema "kirchliche Strukturen“, wobei das 12. Kapitel des Ersten Korintherbriefes eine besondere Rolle spielt. In Teil IV geht es dann um das Verhältnis von Kirchenverständnis und Christusverständnis bei Paulus. Anschließend kehrt A. Lindemann nochmals zum Problem der paulinischen Eschatologie zurück, wobei er in diesem Zusammenhang kurz auf das Stichwort "Volkskirche“ eingeht.. Er schließt mit einer Schlussbemerkung. Umfassend die paulinische Ekklesiologie behandelt W. Klaiber 1982.
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Beobachtungen: Paulus geht nun zunächst darauf ein, was die Einheit des Leibes ausmacht. Alle Christen wurden durch einen Geist zu einem Leib getauft und mit einem Geist getränkt.
Vom Wasser ist nicht die Rede. Daher ist unklar, ob Paulus auf die Wassertaufe anspielt, oder ob er eine getrennte Geisttaufe im Blick hat. Geht man von einer getrennten Geisttaufe aus, so stellt sich die Frage, warum Paulus die Wassertaufe übergeht. Gerade die Wassertaufe ist es doch, die nach außen hin die Aufnahme des Bekehrten in die Kirche - und damit in den "Leib Christi“ - deutlich vor Augen führt, womit ihr eine besondere Bedeutung zukommt. Geht man daher davon aus, dass die Wassertaufe im Blick ist, so muss mit dieser in irgendeiner Form der Geistempfang verbunden sein. Folgende Interpretation legt sich nahe:
Die Wassertaufe geschah en heni pneumati, also "in einem Geist“ oder "durch einen Geist“. Das ist vermutlich nicht lokal zu verstehen, in dem Sinne, dass der heilige Geist die Täuflinge wie eine Lufthülle umgeben hat. Wahrscheinlicher ist die instrumentale Deutung, wonach der (heilige) Geist bei der Taufe gewirkt hat. Die Wirkung zeigt sich darin, dass die Täuflinge von nun an dem einen Leib Christi angehören.
Nach der Taufe spielt es keine Rolle mehr, ob jemand Jude oder Grieche war und nun Judenchrist oder Heidenchrist ist. Auch ist uninteressant, ob jemand Sklave oder Freier ist. Entscheidend ist, dass alle Christen dem einen Leib Christi angehören.
Nicht sicher ist, ob sich auch die Formulierung "und wurden alle mit einem Geist getränkt“ auf die (Wasser-)Taufe bezieht. Dafür spricht das Verb im Aorist, das auf ein einmaliges, abgeschlossenes Geschehen hinweist. Demnach wäre mit der Taufe die Geistverleihung verbunden gewesen. Wie durch einen Trank wäre der (heilige) Geist in den Körper der Gläubigen gelangt. Alttestamentlicher Hintergrund dieser Rede könnte die prophetische Botschaft von der Ausgießung des Geistes (vgl. Jes 32,15; Ez 36,25-27; Joel 3,1; Sach 12,10) sein. Festzuhalten bleibt: Der Geist hat nicht nur bei der (Wasser-)Taufe gewirkt, sondern wirkt weiterhin. Diese dauerhafte, einende Wirkung mag der Grund dafür sein, warum Paulus in V. 13 im Hinblick auf die Taufe zwar den Geist, nicht jedoch das Wasser erwähnt.
Man kann das passive Verb "getränkt werden“ aber auch auf das Herrenmahl beziehen. Dann wäre die Tränkung mit dem (heiligen) Geist mit dem Trinken des Weins verbunden. Bei denjenigen Textzeugen, die "und wurden durch einen Trank (statt: Geist) getränkt“ lesen, wird der Bezug des Getränktwerdens auf das Herrenmahl besonders deutlich. Die Tatsache, dass sie "Geist“ (pneuma) durch "Trank“ (poma) ersetzen, zeigt jedoch, dass ein solcher Bezug keineswegs zwingend ist. Auch wäre verwunderlich, dass nicht auch das Brot des Herrenmahls erwähnt wird.
Weiterführende Literatur: Mit der Diskussion um das ekklesiologische Bild der Kirche als Leib Christi befasst sich L. O. R. Yorke 1991, der auf S. 42-45 auf 1 Kor 12,13 eingeht.
G. J. Cuming 1980/81, 283-285 interpretiert das Verb "epotisthêmen“ ("wir wurden getränkt“) wie folgt: Es sei davon auszugehen, dass die Täuflinge bei der Taufe aus einem Gefäß oder einer Muschel mit Wasser übergossen wurden. Dieses Bild rufe Paulus bei den Adressaten hervor. Bei der Übergießung sei den Täuflingen der heilige Geist vermittelt worden. Auf diesen Aufsatz bezieht sich kritisch E. R. Rogers 1983, 139-142, der geltend macht, dass das Verb "potizein“ (mit zwei Akkusativen) gewöhnlich "jmdm. etw. zu trinken geben“ oder "jmdn. veranlassen etw. zu trinken“ bedeute. Gemäß V. 13 werde der eine Geist zu trinken gegeben. Die richtige Übersetzung laute daher "we were all caused to drink one Spirit“. Der Geist umgebe uns folglich nicht nur, sondern er sei in uns. Die Taufe im Geist stelle den gemeinschaftlichen Aspekt christlicher Erfahrung dar, und das Trinken des Geistes den individuellen.
Anders: B. Macías 1994, 209-214 vertritt die Ansicht, dass nicht epotisthêmen ("wir wurden getränkt“), sondern ephôtisthêmen ("wir wurden erleuchtet“) zu lesen sei. Dabei bezieht er sich auf einen Vorschlag des Gräzisten W. Canter (1542-1575).
A. R. Cross 2002, 120-148 führt mit weiteren Literaturhinweisen zunächst in die Diskussion zur Fragestellung, was mit der in V. 13 erwähnten "Taufe (durch einen Geist)“ gemeint sei, ein. Zwei Meinungen ständen sich gegenüber: a) Es sei die Wassertaufe im Blick, mit der − so verschiedene Ausleger - der Geistempfang verbunden sei. b) Es sei eine von der Wassertaufe zu unterscheidende Geisttaufe, die Bekehrung, im Blick. A. R. Cross diskutiert beide Interpretationen und legt abschließend seine eigene These dar: Es liege eine Metonymie (Vertauschung der Benennung bei angrenzenden Begriffsbereichen) oder − genauer noch − eine Synekdochê (Stilmittel der Wortwahl, bei der ein Sonderbegriff statt des allgemeinen gesetzt wird oder umgekehrt) vor. Paulus habe - wie die anderen Urchristen auch − Wasser- und Geisttaufe in einem engen Zusammenhang gesehen; die "Taufe“ in V. 13 schließe sowohl die Wasser- als auch die Geisttaufe ein.
M. B. O’Donnell 1999, 311-336 zitiert zunächst zwei verschiedene Auffassungen von "Geisttaufe“: a) "The "baptism’ of the Spirit is identical with the "gift’ of the Spirit, … it is one of the distinctive blessings of the new covenant, and, because it is an initial blessing, is also a universal blessing for members of the covenant“ (John Scott); b) "If you postulate that every Christian of necessity has been baptized with the Holy Spirit, I am afraid you will have to come to the conclusion that there are very few Christians in the Christian Church.“ (Martyn Lloyd-Jones) - M. B. O’Donnell legt im ersten Teil die wesentlichen Unterschiede zwischen beiden Auffassungen dar. Im zweiten Teil bietet er eine detaillierte Analyse des Gebrauchs des Verbs "baptizô“ ("taufen“) im NT, bei besonderer Berücksichtigung der Präpositionen und Präpositionalsätze, die das Verb modifizieren.
J.-J. Suurmond 1998, 103-106 versteht die Geisttaufe als Erfahrung der versöhnenden Kraft Gottes in Christus., die uns vom besorgten, habgierigen Ich reinige. Dies ermögliche uns gemäß unserer wahren Identität als "Bild Gottes“ zu leben und zum unverdienten Geschenk Gottes zu werden. Es gehe weniger darum, Gaben zu haben, als vielmehr darum, selbst eine zu sein. Die u.a. in 1 Kor 12,4-11 genannten Gnadengaben seien Ausdruck unserer wahren Identität und Berufung als "Bild Gottes“ und damit von den gewöhnlichen Begabungen und von Wissen unterschieden.
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Beobachtungen: Nicht nur der Leib Christi, die Kirche, besteht nicht nur aus einem Glied, sondern auch der menschliche Leib.
Weiterführende Literatur:
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Beobachtungen: Paulus nennt nun anhand des Bildes vom Körper mit seinen verschiedenen Gliedern Beispiele der Distanzierung. Diese Distanzierung, so macht er deutlich, bewirkt jedoch noch lange nicht, dass das betreffende Körperglied nicht zum Körper gehört. Wenn beispielsweise der Fuß meint, nicht zum Körper zu gehören, weil er keine Hand ist, dann irrt er sich gewaltig. Er ist zwar von der Hand verschieden, beide gehören jedoch zu ein und demselben Körper.
Auf die Gemeinde übertragen heißt dies: Auch wenn sich ein Gemeindeglied von einem anderen distanziert, so gehören doch beide dem einen Leib Christi, der Kirche, an.
Weiterführende Literatur:
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Beobachtungen: Ein weiteres Beispiel: Auch das Ohr irrt, wenn es meint, dass es nicht zum gleichen Leib wie das Auge gehört, nur weil es anders ist.
Weiterführende Literatur: Mit der Bedeutung und Übersetzung der doppelten Verneinungen in V. 15 und V. 16 befasst sich C.-W. Jung 2007, 147-152. Ist das Ende des V. 15 und des V. 16 als Aussagesatz ("…so gehört er/es deswegen trotzdem zum Leib“) oder als Frage ("…gehört er/es deswegen etwa nicht zum Leib?“) zu verstehen? Zahlreiche Übersetzungen entschieden sich für eine Frage, was von verschiedenen Auslegern wiederum kritisiert werde. Laut C.-W. Jung sei keinesfalls sicher, dass es sich jeweils um einen Aussagesatz handelt. Eine Entscheidung müsse sich insbesondere am Kontext orientieren, weniger an grammatikalischen Regeln. Am ehesten sei anzunehmen, dass es sich jeweils um eine Frage handelt, die die Antwort "Natürlich ist er/es ein Teil des Körpers!“ erwarten lässt.
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Beobachtungen: Der Leib besteht nicht nur aus einem Glied oder Sinnesorgan. Wäre dies der Fall, dann wäre er unvollständig. Dann würden ihm nicht nur die anderen Glieder bzw. Sinnesorgane fehlen, sondern auch die anderen Gaben. Wenn der Körper nur aus dem Auge bestünde, so würde beispielsweise nicht nur das Ohr fehlen, sondern auch der damit verbundene Gehörsinn. Der nur aus einem Auge bestehende Leib könnte somit nicht hören. Ähnliches würde für einen Leib gelten, der nur aus dem Gehör, also dem Ohr und dem dazugehörigen Hörsinn, bestände. Er könnte zwar hören, jedoch nicht riechen, weil ihm mit der Nase auch der Geruchssinn fehlen würde.
Auf die Gemeinde übertragen bedeutet dies: Gäbe es in der Gemeinde nur eine einzige Gnadengabe, dann würden die anderen Gnadengaben fehlen. Es gibt also keinen Grund, eine bestimmte Gnadengabe hochmütig höher zu schätzen als die anderen Gnadengaben.
Weiterführende Literatur:
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Beobachtungen: Nun sind die Glieder aber verschieden. Die Verschiedenheit geht auf Gottes Willen zurück. Er hat die Glieder dort am Leib eingesetzt, wo er es wollte. Dort hat nun ein jedes seine ganz bestimmte Funktion.
Auf die Gemeinde bezogen heißt das, dass jedes Gemeindeglied von Gott seine ganz bestimmte Gnadengabe erhalten hat. Diese Gnadengabe gilt es einzusetzen. Somit haben alle Gemeindeglieder und alle Gnadengaben in der Gemeinde ihren Platz.
Weiterführende Literatur:
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Beobachtungen: Der Leib wird dadurch konstituiert, dass die Glieder verschieden sind. Wären alle Glieder gleich, so würden sie keinen Leib bilden.
Für die Gemeinde bedeutet dies, dass es für sie nicht nur nützlich, sondern geradezu notwendig ist, dass ihre Glieder verschieden sind und verschiedene Gnadengaben haben.
Weiterführende Literatur:
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Beobachtungen: Es gibt zwar viele verschiedene Glieder, aber sie bilden alle einen Leib. So bilden auch die vielen Gemeindeglieder mit ihren verschiedenen Geistesgaben einen Leib Christi, die Kirche.
Weiterführende Literatur:
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Beobachtungen: Es besteht eine wechselseitige Abhängigkeit zwischen den Gliedern. Wenn ein Körperglied meint, ohne ein anderes auszukommen, so zeugt dies nur von Hochmut.
Weiterführende Literatur:
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Beobachtungen: Die Einschätzung der Wichtigkeit bestimmter Körperglieder entspricht oftmals nicht der tatsächlichen Wichtigkeit. Manche Körperglieder werden hinsichtlich ihrer Bedeutung unterschätzt. Um welche Körperglieder es sich handelt, lässt Paulus offen.
Auf die korinthische Gemeinde übertragen heißt dies: Einige Gnadengaben werden hoch geschätzt, ja überschätzt, andere werden geringer geschätzt, ja unterschätzt. Die ungleiche Bewertung der Gnadengaben lässt darauf schließen, dass es in der korinthischen Gemeinde Personengruppen mit stärker ausgeprägtem pneumatischem Selbstbewusstsein gibt und welche mit schwächer ausgeprägtem. Wenn jedoch bestimmte Gnadengaben unterschätzt werden, nur weil deren Inhaber zurückhaltend sind, so bedeutet dies nicht, dass sie bedeutungslos wären. Mehr noch: Sie sind besonders wichtig. Diese Aussage ist jedoch vermutlich nicht so zu deuten, dass auch Paulus von einer Ungleichwertigkeit der Gnadengaben ausgeht, nur dass er sie völlig anders gewichtet als die korinthischen Gemeindeglieder. Vielmehr ist anzunehmen, dass Paulus das übersteigerte pneumatische Selbstbewusstsein mancher Gemeindeglieder dämpfen will, indem er die Bedeutung derjenigen Gnadengaben betont, die in der Gemeinde zu gering geschätzt werden. Alle Gnadengaben haben in der Gemeinde ihren Platz, nicht nur einige wenige derjenigen, die sich in geistlicher Hinsicht für besonders vollkommen halten.
Weiterführende Literatur: D. B. Martin 1991, 547-589 geht auf das Problem der Zungenrede unter dem soziologischen Aspekt von Statusfragen ein, wobei er den Begriff "Engelszungen“ auf die in 1 Kor 12-14 thematisierte Zungenrede bezieht. Auf S. 566-569 geht D. B. Martin konkret auf 12,22-24 ein: Paulus sage nicht, welches die schwächeren, die weniger geehrten Glieder des Leibes Christi sind, und welches die geehrteren. Aus dem Gesamtzusammenhang gehe jedoch hervor, dass Paulus das Ansehen der in Korinth hochgeachteten Zungenrede zu schmälern und dafür der Prophetie mehr Gewicht zu geben versucht. Paulus sehe den höheren Status der Zungenredner als gegeben an, doch stelle er das ihnen entgegengebrachte Ansehen in Frage. Größere Ehre solle nämlich denjenigen zukommen, die als Personen von niedrigem Status gelten.
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Beobachtungen: Paulus kennt neben den "schwächeren“ auch "weniger ehrbare“, ja "unanständige“ Glieder. Paulus sagt nicht, dass sie tatsächlich unehrbarer sind als andere, denn das würde seiner Annahme widersprechen, dass tatsächlich kein Körperglied höher zu schätzen ist als andere. Paulus sagt nur, dass bestimmte Glieder für weniger ehrbar gehalten werden. Bei dieser Sichtweise kann es sich sowohl um eine Fremdeinschätzung als auch um eine Selbsteinschätzung handeln.
Diesen kommt besondere Ehre zu, was nicht weiter ausgeführt wird. Das Verb "peritithêmi“ kann mit "erweisen“ oder mit "bekleiden“ übersetzt werden. Erstere Übersetzung geht allgemein davon aus, dass den scheinbar weniger ehrbaren Gliedern besondere Aufmerksamkeit und Wertschätzung zukommt. Die ebenfalls mögliche zweite Übersetzung betont einen konkreten Aspekt der besonderen Aufmerksamkeit und Wertschätzung: die Bekleidung. Bei Körperteilen, die als unanständig gelten und die daher mit besonderer Aufmerksamkeit bedeckt werden, ist am ehesten an die Geschlechtsorgane zu denken. Den Aspekt der Unanständigkeit betont insbesondere die Bezeichnung "Schamteile“. Weil sich der Mensch der Schamteile schämt, bedeckt er sie mit besonderer Sorgfalt, wodurch ihnen besondere Ehre und Anständigkeit zukommt.
Weiterführende Literatur:
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Beobachtungen: Die anständigen Glieder haben es nicht nötig, dass sie mit besondere Aufmerksamkeit und Wertschätzung bekleidet werden und ihnen somit besondere Ehre zukommt.
Der im Vorhergehenden geschilderte Sachverhalt wird von Paulus auf Gottes Wirken zurückgeführt. Dabei vermeidet er, dass auch nur ansatzweise der Gedanke aufkommen könnte, dass die Glieder getrennt sind. Er benutzt das Verb "synkerannymi“, das sowohl "zusammenfügen“ als auch "zusammenmischen“ übersetzt werden kann. Die "schwächeren“ und "weniger ehrbaren“ und "unanständigen“ Körperglieder sind also nicht von den anderen getrennt, sondern an den verschiedenen Körperstellen verteilt. Im Rahmen dieser Mischung kommt den geringeren Gliedern besondere Ehre zu.
Weiterführende Literatur:
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Beobachtungen: Dabei stellt sich jedoch die Frage, wieso es besonders geehrter Glieder bedarf. Paulus begründet dies damit, dass es sonst zu einer Spaltung käme. Die besonders starken und ehrbaren Glieder würden nicht nur für ehrbarer gehalten, sondern ihnen käme darüber hinaus auch mehr Beachtung und Wertschätzung als den geringeren Gliedern zu. Die besonders starken und ehrbaren Glieder könnten die anderen verachten und sich für besser halten.
Auf die Gemeinde bezogen heißt das: Manche Gemeindeglieder mit ihren Gnadengaben scheinen besonders hervorzuragen und ehrbar zu sein. Das heißt jedoch nicht, dass ihnen - wie es anscheinend in Korinth der Fall ist - auch besondere Aufmerksamkeit und Wertschätzung zukommen soll und andere Gemeindeglieder mit ihren ganz eigenen Gnadengaben ein Schattendasein führen. Nein, Paulus will vielmehr bewirken, dass alle Gemeindeglieder mit ihren ganz spezifischen Gnadengaben gleich geachtet werden. In der gegenwärtigen korinthischen Situation ist es daher notwendig, dass diejenigen Gemeindeglieder und Gnadengaben besonders beachtet und geschätzt werden, die bisher unterschätzt und gar beargwöhnt werden. Ansonsten kommt es aufgrund des Hochmuts der einen Gemeindeglieder zu einer Spaltung der Gemeinde in einen elitären Teil, der sich für besser hält und für sich selbst sorgt und andere ausschließt, und einen geringer geschätzten Teil, der nicht in gleichem Maße beachtet wird und auch nicht in gleichem Maße Fürsorge von anderen Gemeindegliedern erhält.
Weiterführende Literatur: Auf die Beziehungen zwischen 1 Kor 2,6-16 und 1 Kor 12-14 geht K. O. Sandnes 1991, 102-105 ein. Zu 12,25: Hier sei wie in 1,10 von "Spaltungen“ die Rede.
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Beobachtungen: Besonders deutlichen Ausdruck findet der Einheitsgedanke des (kirchlichen) Leibes in der gegenseitigen Anteilnahme, in der Teilhabe an Freud und Leid des Anderen. Diese Anteilnahme macht keine Unterschiede.
Weiterführende Literatur: Ausgehend von juristischen Texten, die die Gesamtheit von Personen mit Kategorien stoischer Physik erfassen, legt M. Klinghardt 2000, 191-216 die Lehre von den verschiedenen Arten von Körpern dar. Anschließend geht er auf deren Rezeption bis zum Neuplatonismus ein. 1 Kor 12 zeige sich deutlich beeinflusst von der stoischen Diskussion um die "genera corporum“. Typische Elemente seien in diesem Zusammenhang das Sympathieargument (V. 26) sowie das unvermittelte Nebeneinander von Teil und Glied (V. 26f.).
Literaturübersicht
[ Hier geht es zur Übersicht der Zeitschriftenabkürzungen ]
Breed, James L.; The Church as the “Body of Christ”: A Pauline Analogy, TRB 6/2 (1985), 9- 32
Cross, Anthony R.; Spirit- and Water-Baptism in 1 Corinthians 12.13, S. E. Porter et al. [ed.], Dimensions of Baptism (JSNT.S 234), London 2002, 120-148
Calloud, Jean; Le Repas du Seigneur. La communauté corps du Christ. Analyses sémiotiques, in: Association catholique francaise pour l’étude de la Bible [éd.], Le corps et le corps du Christ dans la première épître aux Corinthiens (LeDiv 114), Paris 1983, 117-129
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