Apg 13,42-43
Übersetzung
Apg 13,42-43:42 Als sie aber hinausgingen, baten sie, dass am nächsten Sabbat diese Worte [noch einmal] zu ihnen geredet werden möchten. 43 Als sich die Versammlung aufgelöst hatte, folgten viele der Juden und der frommen Proselyten (dem) Paulus und (dem) Barnabas. Diese sprachen mit ihnen und redeten ihnen zu, bei der Gnade (des) Gottes zu bleiben.
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Beobachtungen: Nachdem 13,16-41 die Predigt des Paulus in der Synagoge von Antiochien in Pisidien beinhaltet hat, kommt die Szene V. 42-43 nun auf die erste Reaktion auf diese Rede zu sprechen.
Die Predigt fand in der Synagoge statt; also können "sie“ − gemeint sind sicherlich Paulus und seine Begleiter − nur aus der Synagoge hinausgegangen sein. Dabei bleibt offen, ob dies vor oder nach dem Ende der Versammlung geschah.
Das zweite Personalpronomen "sie“ kann sich nur auf Personen beziehen, die im Vorausgehenden erwähnt worden sind. Es ist davon auszugehen, dass es sich um Personen handelte, die in der Synagoge zugegen waren. Es kommen drei Personengruppen infrage: An erster Stelle sind die Synagogenvorsteher zu nennen, die gemäß V. 15 Paulus und seine Begleiter zu einem "Wort des Zuspruchs“ für die Anwesenden ermuntert haben. Ebenso können die Israeliten und die Gottesfürchtigen gemeint sein, die gemäß V. 16.26 die Zuhörerschaft bildeten. Die bittende Gruppe kann sich aus Angehörigen nur einer dieser drei Personengruppen zusammengesetzt haben, aber auch aus Angehörigen mehrerer Personengruppen.
Das Verb "parekaloun“ ("sie baten“) ist ein Imperfekt. Es handelte sich also nicht um ein einmaliges Bitten, sondern um ein wiederholtes. Das Imperfekt betont hier den drängenden Charakter des Bittens.
Liest man V. 42 im Lichte des vorhergehenden Geschehens und der Predigt in der Synagoge, dann kann die Bitte nur eine Wiederholung der Predigt (= "diese Worte“) in der Synagoge beinhaltet haben, nicht jedoch das Abhalten der gleichen Predigt vor einer anders gearteten Zuhörerschaft, z. B. vor Heiden. Das Personalpronomen "ihnen“, das die Adressaten der für den nächsten Sabbat angedachten Predigt meint, kann sich nämlich nur auf eine der drei in der Synagoge anwesenden Personengruppen beziehen. Dabei können die Adressaten mit der Gruppe der Bittenden identisch sein, müssen es jedoch nicht.
Das Adverb "metaxy“ kann sowohl "folgend“ oder "später“ als auch "zwischen“ bedeuten. Folglich kann die erneute Predigt seitens der Bittenden entweder für den folgenden oder einen späteren Sabbat oder aber auch für die Zwischenzeit bis zum nächsten Sabbat angedacht gewesen sein. Weil sowohl die Bittenden als auch die angedachten Adressaten aus dem Kreis der zuvor in der Synagoge anwesenden Personen stammen dürften, ist davon auszugehen, dass die erneute Predigt für die kommende gottesdienstliche Versammlung oder für eine der nächsten gottesdienstlichen Versammlungen an einem Sabbat angedacht war. Die Wochentage zwischen den Sabbaten waren im jüdischen Milieu keine üblichen Versammlungstage für die Feier eines Gottesdienstes mit Schriftauslegung. Allerdings ist nicht ausgeschlossen, dass auch an einem Werktag ein Gottesdienst stattfinden konnte, denn die Mischna (vgl. mMeg 3,6; 4,1; vgl. 1,3) sieht durchaus Werktagsgottesdienste vor.
Weiterführende Literatur: Untersuchungen zur Rede des Paulus im pisidischen Antiochien bietet J. Pichler 1997. Betrachte man Apg 13,16-52 unter formalem Gesichtspunkt, lasse sich der Einfluss der antiken Rhetorik für die Konzeption der Rede nachweisen. Diese Erkenntnis habe sowohl für die Interpretation der Rechtfertigungslehre in V. 38-39 als auch für die idealtypische Zusammengehörigkeit der beiden Reden Bedeutung. Inhaltlich seien die Missionsreden vor allem durch die deuteronomistische Umkehrpredigt geprägt. Die Missionsreden der Apg seien nicht nur Bekenntnis und Zeugnis, sondern zugleich eine handlungstheoretische Reflexion der lukanischen Gemeinde. Sie wisse, dass Gottes Absicht der lebendige Mensch ist, und sie prüfe sich, inwieweit sie selbst heilsam für die Welt wirkt. Die Heilssorge wurzele als elementare Glaubenshandlung im Bekenntnis der Kirche. Es sei nur konsequent, wenn auf die Missionsrede eine Heilung erfolgt (vgl. 14,8-10). Die strukturelle Ähnlichkeit von 13,16-52 und 2,14-41 falle auf. Indem auf diese Art und Weise die gemeinsame Grundüberzeugung zwischen Petrus und Paulus mit aller Deutlichkeit hervorgehoben werde, demonstriere Lukas seine literarische Absicht. Er bemühe sich, den kirchlichen Konsens herauszustellen. Für den Verkündigungsprozess spiele Paulus eine besondere Rolle. Einerseits werde die paulinische Rechtfertigungslehre in der lukanischen Kirche voll anerkannt, andererseits komme Paulus selbst in der Gemeinde großes Gewicht zu. Die Gemeinde orientiere sich am Vorbild des Paulus und versuche auf diesem Weg, in einer Zeit der Umbrüche Orientierung zu gewinnen. Eine Auslegung der V. 42-52 unter der Überschrift "Das Geschehen des folgenden Sabbats“ bieten die S. 255-265.
A. Deutschmann 2001 geht der Frage nach, ob man Lukas den Vorwurf machen müsse, er propagiere einen christlich motivierten Antijudaismus oder − sachlicher formuliert − er vertrete die Position, dass die Kirche als das "neue“ und "wahre“ Israel das Gottesvolk des Alten Bundes ablöse, während es neben ihr nur noch "ungläubige Juden“ gebe, die fortan nicht mehr zu Israel gehörten. Ergebnis: Durch die Abgrenzung eines bestimmten synagogalen Kreises von der Verkündigung der Apostel werde zwar ein Trennungsprozess der werdenden christlichen Gemeinschaft eingeleitet, aber kein "neues“ oder "wahres“ Israel konstituiert. Die Argumentation des Lukas ziele vielmehr darauf ab, dass die sich bildende Gemeinschaft aus Juden und Heiden in Israel steht, und auch die Heiden an Heil und Verheißung teilhaben. Die Gemeinschaft aus jesusgläubigen Juden und Heiden sei also Teil Israels. Lukas wolle keine "neue“ Gemeinschaft legitimieren, sondern zeigen, dass die Gemeinde in Israel bleibt. Die Frage nach dem "Heilszustand“ der "ungehorsamen Juden“ thematisiere Lukas zumindest im Rahmen des Missionsschemas nicht. Wer wie Lukas so darum bemüht sei aufzuzeigen, dass die Heidenmission der Schrift entspricht, dass das Heilsangebot an die Nichtjuden auf der Basis der Septuaginta zu legitimieren ist, der habe wohl kein Interesse daran, Israel zu verwerfen, sondern er wolle deutlich machen, dass das, was sich in Jesus und der jungen Gemeinde erfüllt, Teil der Hoffnung Israels ist; die Ausweitung des göttlichen Heils über Israel hinaus konstituiere kein "neues“ Gottesvolk, vielmehr diene sie zur "Herrlichkeit für dein Volk Israel“ (Lk 2,32).
B. J. Koet 1989, 97-118 geht der Frage nach, wieso das jüdische Publikum auf die Reden des Paulus und Barnabas im pisidischen Antiochien so negativ (vgl. V. 45.50) reagiert. Ergebnis: Der Bezug der Verheißungen und der Stellung des Gesetzes auf Jesus würden vom jüdischen Publikum durchaus positiv aufgenommen (vgl. V. 42-43), was zu einer erneuten Predigtversammlung führe. Zu einem Konflikt komme es erst, als sich die Missionare an die Massen (gemäß V. 44 "fast die ganze Stadt“) wenden, die − dies gehe aus dem Zusammenhang hervor - "Gottesfürchtige“ einschlössen. Die Eifersucht der Juden liege in der Art und Weise gegründet, wie die Missionare das jüdische Gesetz auslegen und an die "Gottesfürchtigen“ richten. Dabei sei nicht die Eifersucht selbst destruktiv, sondern die Art und Weise, wie die Eifersucht ausgedrückt wird: mit Widerspruch und Gotteslästerung, ja sogar zur Verfolgung neigend. Die Missionare machten daraufhin den übermäßig eifersüchtigen Juden den Vorwurf, sie würden das Wort Gottes zurückweisen. Deshalb wendeten sie sich den Heiden zu. Paulus und Barnabas reagierten auf die Klagen der Juden über ihren Umgang mit dem Gesetz mit einem Zitat des Verses Jes 49,6 (vgl. Apg 13,47) und bedienten sich damit weiter der Auslegung von Bibelstellen als Gesprächsweise.
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Beobachtungen: Erst V. 43 spricht von der erfolgten Auflösung der (gottesdienstlichen) Versammlung. Bedeutet das, dass das in V. 42 geschilderte Geschehen noch vor der Auflösung der Versammlung erfolgt war? Falls ja: Bedeutet das auch, dass das in V. 42 geschilderte Geschehen noch vor dem Ende der Versammlung erfolgt war? Das würde eine Gleichsetzung des Endes der Versammlung und der endgültigen Auflösung der Versammlung voraussetzen. Eine solche Gleichsetzung ist allerdings nicht selbstverständlich, denn die endgültige Auflösung der Versammlung kann auch erst eine gewisse Zeit nach dem Ende erfolgt sein.
Hatte Paulus die Juden als "Israeliten“ oder als "Söhne des Geschlechtes Abrahams“ bezeichnet und damit Bezeichnungen gewählt, die unter den Juden üblich waren und dem Selbstverständnis entsprachen, so wechselt der Erzähltext des Verfassers der Apg nun wieder zur Außensicht, indem er von "Juden“ spricht.
"Proselyten“ ("prosêlytoi“) sind gebürtige Nichtjuden, die zum Judentum übergetreten sind und sich haben beschneiden lassen. Doch was ist unter "frommen Proselyten“ ("sebomenoi prosêlytoi“) zu verstehen? Handelte es sich um Proselyten, die besonders sorgfältig die Gebote der Tora (= fünf Bücher Mose) hielten? Dann stellt sich die Frage, wo plötzlich die frommen Proselyten herkamen, die in V. 16.26 nicht als in der Synagoge anwesende Personengruppe genannt worden waren. Befanden sie sich außerhalb der Synagoge in der Nähe des Synagogenausgangs, aus dem Paulus und seine Begleiter hinausgingen? Oder ist die Gruppe der frommen Proselyten mit der Gruppe der Gottesfürchtigen identisch? Dann wäre das Partizip "sebomenoi“ ("fromm seiend“) im Sinne von "phoboumenoi ton theon“ ("[den] Gott fürchtend“) zu verstehen. Doch warum sollte der Verfasser der Apg plötzlich eine andere Bezeichnung benutzen? Wollte er eine zu häufige Wiederholung der gleichen Bezeichnung vermeiden? Das ist unwahrscheinlich, weil die Wiederholungen mit großem Abstand aufeinander folgen. Oder kommt der Tatsache Bedeutung zu, dass sich die Bezeichnung "Gottesfürchtige“ in der Predigt des Paulus findet, die Bezeichnung "fromme Proselyten“ dagegen im Bericht des Verfassers der Apg? Es kann durchaus sein, dass der Verfasser der Apg der Predigt des Paulus Worte zugrunde gelegt hat, die dieser bei seiner Missionstätigkeit tatsächlich so gesagt hatte. Diese Worte müssten dem Verfasser der Apg dann mündlich oder schriftlich überliefert gewesen sein. Geht man davon aus, dass die Predigt des Paulus vom Verfasser der Apg ersonnen ist, dann ist auch nicht auszuschließen, dass die V. 16.26 und V. 43 nicht von demselben Verfasser stammen, also die Apg kein literarisch einheitliches Werk ist.
Dass die "Juden“ und die "frommen Proselyten“ nicht schon in V. 42 anstelle des Personalpronomens ("autôn“) genannt werden, was eigentlich nahe gelegen hätte, verwundert und lässt darauf schließen, dass die Formulierungen der V. 42-43 nicht allesamt aus der Feder des Verfassers der Apg stammen. Hat der Verfasser der Apg ihm überliefertes Traditionsgut verknüpft und dabei die überlieferten Formulierungen weit gehend beibehalten? Dann wäre auch möglich, dass die in V. 42 und/oder V. 43 geschilderten Geschehnisse ursprünglich nicht auf die Predigt in der Synagoge von Antiochien in Pisidien gefolgt, sondern in einem anderen Zusammenhang geschehen waren. Das würde bedeuten, dass die Bittenden nicht unbedingt in der Synagoge anwesend gewesen sein müssen. So könnten die Bittenden auch Heiden gewesen sein, was eine Erklärung dafür wäre, warum gemäß V. 44-47 der Predigt am folgenden Sabbat plötzlich massenhaft Zuhörer lauschten und sich unter den Zuhörern zahlreiche Heiden befanden.
In Apg 13,14 hieß es, dass "sie“ (gemäß 13,13 "Paulus und seine Begleiter“; wörtlich: "die um Paulus herum“) in der Synagoge niedergelassen hatten. In V. 43 ist nun nur noch von Paulus und Barnabas die Rede. Bedeutet das, dass nur Barnabas Paulus begleitete? Dies ist möglich, weil Johannes (Markus) die beiden in Paphos oder Perge verlassen hatte und von weiteren Begleitern nicht die Rede war. Es kann aber auch sein, dass im Hinblick auf die Mission nur Paulus und Barnabas eine herausragende Rolle spielten und die Begleiter deshalb nicht erwähnt werden.
Es wird nicht ausdrücklich gesagt, warum die Juden und frommen Proselyten Paulus und Barnabas folgten. Die Minuskel 614 füllt diese Lücke, indem sie "und baten darum, getauft zu werden“ ("axiountes baptisthênai“) einfügt. Demnach wollten die Juden und frommen Proselyten getauft werden. Der Einschub berücksichtigt jedoch nicht, dass Paulus und Barnabas in ihrer Reaktion nicht auf die Taufe zu sprechen kamen. Überhaupt lässt die Reaktion nicht sicher erkennen, dass die Juden und frommen Proselyten von der christlichen Lehre bereits so überzeugt waren, wie es Minuskel 614 annehmen lässt.
Da das von Paulus gepredigte Heilsgeschehen nicht von Jesus Christus zu trennen ist, muss auch die Formulierung "Gnade (des) Gottes“ in Verbindung mit Jesus Christus gesehen werden. Wenn die Juden und frommen Proselyten bei der "Gnade (des) Gottes“ bleiben sollen, dann ist ausgesagt, dass sie sich vor dem Zureden schon in der "Gnade (des) Gottes“ befunden haben. Zwei Deutungen sind möglich: Entweder waren die Juden und frommen Proselyten schon zum Glauben an Jesus Christus gekommen, so dass sie nun in diesem Glauben bleiben sollten, oder sie waren als gebürtige oder übergetretene Angehörige des Gottesvolkes schon in der "Gnade (des) Gottes“ und sollten nun in dieser bleiben, indem sie den Glauben an den verheißenen Messias (= Christus) Jesus annahmen. Bei ersterer Deutung würde vorausgesetzt, dass ausschließlich das mit dem verheißenen Messias verbundene Heilsgeschehen als "Gnade (des) Gottes“ verstanden wird, bei letzterer Deutung wäre die "Gnade (des) Gottes“ weiter gefasst: Sie würde den gesamten Bund Gottes mit seinem Volk Israel umfassen, samt allen Verheißungen. Besondere Bedeutung bekäme der Verheißung des Messias und dem Glauben an den verheißenen Messias Jesus zu.
Weiterführende Literatur: Irritierend sei laut M. Wilcox 1981, 102-122, dass neben den "Juden“ − gemeint seien gebürtige Juden − auch "fromme Proselyten“ erwähnt werden. Proselyten seien zum Judentum übergetretene Heiden, der Begriff "fromm“ ("sebomenos“) beziehe sich dagegen gewöhnlich auf "Gottesfürchtige“, also Heiden, die zwar dem Judentum nahestanden, jedoch (noch) keine Juden geworden waren. Wie passt das zusammen? Da der Verfasser der Apg an anderen Stellen erkennen lasse, dass er durchaus weiß, was Proselyten sind, sei hier wohl keine Unkenntnis oder sprachliche Nachlässigkeit anzunehmen. Auch sei das Wort "Proselyten“ wohl nicht ein späterer, nicht auf den Verfasser der Apg zurückgehender Einschub. M. Wilcox merkt an, dass gewöhnlich angenommen werde, dass Proselyten (übergetretene) Juden seien. Tatsächlich sei aber den Diskussionen der Rabbinen zu entnehmen, dass der Status der Proselyten als Juden keineswegs unbestritten war und somit verteidigt werden musste.
J. A. Overman 1988, 17-26 befasst sich mit zwei seiner Meinung nach in der Diskussion um die "Gottesfürchtigen“ vernachlässigten Aspekten: Zum einen geht er auf den Begriff "prosêlytos“ ein. Dieser habe zur Zeit der Evangelisten Matthäus und Lukas mindestens zwei Bedeutungen gehabt: Das Matthäusevangelium spiegele die eher technische Bedeutung, wie sie sich in späterer rabbinischer Literatur finde, wider, wonach es sich bei dem "prosêlytos“ um einen zum Judentum übergetretenen Heiden handele (= Proselyt). Das Lukasevangelium und die Apg folgten dagegen der Bedeutung, wie sie sich in der Septuaginta findet. Demnach handele es sich bei einem "prosêlytos“ um einen Nicht-Israeliten (Heiden), der dem Judentum zugetan ist und am Leben der jüdischen Gemeinde teilnimmt. Zum anderen befasst sich J. A. Overman mit der Formulierung "hoi phoboumenoi“ ("die Fürchtenden“). Eine solchermaßen benannte Gruppierung tauche an mindestens fünf Stellen der Septuaginta auf (2 Chr 5,6LXX; Ps 115,9-11LXX; 118,2-4LXX; 135,19-20LXX; Mal 3,16LXX). Lukas, der in der Septuaginta bewandert gewesen sei, habe möglicherweise die Formulierung "hoi phoboumenoi ton kyrion“ ("die den Herrn Fürchtenden“) auf eine von der Synagoge zwar unterschiedenen, aber mit dieser verbundenen Gruppe bezogen. Offensichtlich sei, dass Lukas von seiner Tradition einen Begriff übernommen hat, um in der Apg eine Gruppe Heiden zu benennen, die mit der Synagoge verbunden und dem Judentum zugetan ist. Vermutlich habe es tatsächlich eine solche Gruppe gegeben, womit sie nicht von Lukas erdacht worden sei.
Literaturübersicht
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Deutschmann, Anton; Synagoge und Gemeindebildung: Christliche Gemeinde und Israel am Beispiel von Apg 13,42-52 (Biblische Untersuchungen 30), Regensburg 2001
Koet, Bart J.; Prophets and Law: Paul and Barnabas in Pisidian Antioch: A Disagreement over the Interpretation of the Scriptures (Acts 13:42-52), in: B. J. Koet [ed.], Five Studies on Interpretation of Scripture in Luke-Acts (Studiorum Novi Testamenti Auxilia 14), Leuven 1989, 97-118
Overman, J. Andrew; The God-Fearers: Some Neglected Features, JSNT 32 (1988), 17-26
Pichler, Josef; Paulusrezeption in der Apostelgeschichte: Untersuchungen zur Rede im pisidischen Antiochien (Innsbrucker theologische Studien 50), Innsbruck 1997
Wilcox, M.; The “God-Fearers” in Acts: A Reconsideration, JSNT 13 (1981), 102-122