Röm 11,1-10
Übersetzung
Röm 11,1-10:1 So sage ich: Hat (der) Gott etwa sein Volk verstoßen? Mitnichten! Denn auch ich bin ja Israelit, aus [dem] Samen Abrahams, vom Stamme Benjamin. 2 (Der) Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er im Voraus ausersehen hat. Oder wisst ihr nicht, was die Schrift im Elija[abschnitt] sagt, wie er bei (dem) Gott gegen Israel auftritt? 3 „Herr, deine Propheten haben sie getötet, deine Altäre niedergerissen, und ich bin als einziger übrig geblieben, und [nun] trachten sie mir nach dem Leben.“ 4 Doch was sagt ihm der Gottesspruch? „Ich habe mir 7000 Mann übriggelassen, die nicht [ihr] Knie vor (dem) Baal gebeugt haben.“ 5 So ist denn auch in der Gegenwart ein Rest gemäß [der] Gnadenwahl geblieben. 6 Wenn aber durch Gnade, dann (doch) nicht aufgrund von Werken, denn sonst wäre die Gnade keine Gnade mehr. 7 Was [gilt] also? Was Israel erstrebt, das hat es nicht erlangt; die Auswahl aber hat [es] erlangt; die übrigen jedoch wurden verstockt, 8 wie geschrieben steht: „(Der) Gott gab ihnen einen Betäubungsgeist, Augen des Nicht-Sehens und Ohren des Nicht-Hörens, bis zum heutigen Tag.“ 9 Und David sagt: „Es soll ihnen ihr Tisch zur Schlinge und zur Falle und zum Ärgernis und zur Vergeltung werden; 10 es sollen ihre Augen des Nicht-Sehens verfinstert werden, und ihren Rücken beuge immerzu!“
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Beobachtungen: Die Frage - das Verb „sagen“ leitet hier eine Frage ein -, ob Gott etwa sein Volk verstoßen hat, bezieht sich auf die Tatsache, dass nicht alle Juden daran glauben, dass Jesus der in der hebräischen Bibel (= AT) verheißene Messias (= Gesalbter = Heilsbringer) ist (vgl. Röm 10,16). Paulus lässt erkennen, dass diejenigen Juden, die sich zu Christus bekehrt haben, wohl die Minderheit darstellen. So ergibt sich nun die Situation, dass ein kleiner Teil der Juden „in Christus“ ist, und damit an dem an den Christusglauben gebundenen Heil Anteil hat, ein großer Teil der Juden dagegen von dem Messias Jesus nichts wissen will und damit trotz der Zugehörigkeit zum erwählten Volk verloren geht.
Die Frage kann auf das zu erwartende Ergehen der zum Christentum bekehrten Juden, aber auch auf alle Juden bezogen werden. Bei ersterem Bezug geht es darum, ob auch die Judenchristen verworfen werden, weil sie einem Volk angehören, das störrisch ist und nicht an den verheißenen Messias glauben will. Bei letzterem Bezug wäre vorausgesetzt, dass diejenigen Juden, die sich derzeit noch dem Christusglauben verweigern, in Zukunft noch zu diesem hinwenden (lassen) können.
Paulus verneint die Frage, wobei er zunächst auf seine eigene Person verweist. Auch Paulus ist Israelit, müsste also bei einer Verstoßung des Gottesvolkes zu den Verstoßenen gehören - ein Gedanke, der dem Apostel Paulus nicht in den Sinn kommt. Die präzisierenden Zusätze „aus [dem] Samen Abrahams, vom Stamme Benjamin“ sagen nichts über den Glauben, die geistliche Zugehörigkeit, aus, sondern nur über die leibliche Herkunft. Zwar sieht Paulus das Glaubensvorbild Abraham insbesondere auch als Erzvater der Christusgläubigen an (vgl. Gal 3,6-14), doch lässt Röm 11,1 nicht erkennen, dass der Christusglaube Voraussetzung für die Zugehörigkeit zu den Israeliten ist. „Israeliten“ sind vielmehr die leiblichen Angehörigen des Gottesvolkes Israel, wobei die Bezeichnung im Gegensatz zu „Juden“ eine Selbstbezeichnung ist.
Benjamin ist der jüngste Sohn Jakobs, unter dessen Söhnen nach der Landnahme das gelobte Land Israel aufgeteilt wurde, und damit Enkel Isaaks und Urenkel Abrahams. Zwar kommt dem Stamm Benjamin, dem auch der frühe Richter Ehud und der erste König Saul angehören, in der Frühzeit der Geschichte Israels eine bedeutende Rolle zu und es wird in Dtn 33,12 Benjamin als „Liebling JHWHs“ bezeichnet, doch geht aus Röm 11,1 nicht hervor, dass Paulus hier die Herkunft „vom Stamme Benjamin“ als besondere Ehre versteht.
Wenn Paulus zuerst sich selbst nennt, um zu beweisen, dass das Volk Israel nicht verstoßen ist, so heißt das nur, dass das Volk Israel nicht in der Gesamtheit verstoßen ist. Nicht ausgesagt ist jedoch, dass kein einziger Jude verstoßen ist. Dabei ist das Verb „apôsato“ („hat verstoßen“) wohl als „den Bund aufkündigen“ zu verstehen. Der Gott Israels hat nicht den Bund mit seinem Volk aufgekündigt.
Weiterführende Literatur: Zur Struktur und Bedeutung von Röm 11 siehe D. G. Johnson 1984, 91-103.
Zum Argumentationsfaden von Röm 11 und zu den exegetisch-theologischen Gesichtspunkten siehe J.-N. Aletti 2009, 197-223.
M. D. Given 1999, 89-96 versucht durch eine Kombination von textkritischen und intertextuellen Argumenten sowie anhand weiterer intertextueller und intratextueller Beobachtungen deutlich zu machen, dass der Lesart „tên klêronomian autou“ („sein Erbe“) vor der Lesart „ton laon autou“ („sein Volk“) Vorrang zu geben sei.
K. Litwak 2006, 229-249 geht zunächst auf Apg 28,16-31 und Röm 11 in ihrem Zusammenhang ein und legt dann dar, dass sich die in beiden Texten jeweils ganz spezifische Sichtweise des Apostels Paulus vom Unglauben der Juden nicht widerspreche. Übereinstimmungen gebe es bezüglich der paulinischen Selbstidentifikation als Israelit, der unterschiedlichen Reaktionen der Juden auf die paulinische Predigt und der paulinischen Verkündigungsstrategie, die auf die Reizung der Juden zur Eifersucht ziele. Eigenheiten seien im Lichte der unterschiedlichen Zuhörerschaft zu sehen und stellten Ergänzungen, nicht Widersprüche dar.
J. D. G. Dunn 1999, 174-193 geht der Frage nach, inwiefern sich Paulus selbst als Jude versteht. Ergebnis: Paulus sei gebürtiger Jude, doch verstehe er sein Judesein als innerlich, nicht äußerlich. Er messe der Beschneidung und den Speisegeboten keine besondere Bedeutung bei. Auch betone er nicht die völkischen Aspekte des Judentums und den Gedanken der Abgrenzung des erwählten Volkes. Paulus sei Diasporajude. Er sei im historischen und religiösen Erbe seines Volkes verankert, habe sich jedoch den Erfordernissen infolge der göttlichen Offenbarung angepasst.
Zur theologischen Bildung des vorchristlichen Paulus und zum Selbstzeugnis des Paulus siehe M. Tiwald 2008, 144-183. Paulus sei Jude gewesen und geblieben, zeit seines ganzen Lebens, auch als Christ.
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Beobachtungen: Gott hat sein Volk im Voraus ausersehen. Hätte er es verstoßen, dann wäre Gottes Auserwählung hinfällig und Gott würde sich selbst widersprechen - ein aus Sicht des Paulus abwegiger Gedanke.
Es gibt in der Bibel, der „Schrift“, kein Buch Elija. „In Elija“ kann deswegen nur heißen „im Elijaabschnitt“, also dem biblischen Abschnitt, der entweder von Elija (griechisch: Elia) handelt oder von ihm geschrieben ist. Genauer gesagt handelt es sich um die Passage des Abschnitts, in der Elija bei Gott gegen Israel auftritt. Dieses Auftreten des Propheten vor Gott ist durch das Fehlverhalten Israels veranlasst.
Weiterführende Literatur:
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Beobachtungen: In V. 3 zitiert Paulus den Vorwurf, den der Prophet Elija gegenüber Gott vorbringt. Es handelt sich um ein Zitat von 1 Kön 19,10 (vgl. 19,14), wobei auffällt, dass Paulus die Reihenfolge vertauscht: Im Gegensatz zur Vorlage nennt Paulus erst die Verfolgung der Propheten und erst danach das Niederreißen der Altäre. Der Grund für die Umstellung ist unklar. Möglich ist, dass Paulus unbewusst oder bewusst die Umstellung vorgenommen hat, weil er sein eigenes Dasein mit dem der Propheten identifiziert. Ähnlich wie die Propheten, die „Sprachrohre Gottes“, verkündigt auch Paulus das Wort Gottes. Ebenso wie die Propheten mit ihren Botschaften Ablehnung seitens der Israeliten erfuhren, erlebt auch Paulus Ablehnung. Dabei ist jedoch fraglich, inwieweit Paulus sich selbst und die Christen tatsächlich in einer realen Verfolgungssituation sieht. Ebenso ist fraglich, ob Paulus die in rabbinischen Texten vertretene Meinung kennt, dass Elija zum Stamm Benjamin gehöre.
Die Änderungen hinsichtlich Satzbau und Formulierungen sowie Kürzungen lassen sich gut damit erklären, dass Paulus aus dem Gedächtnis zitiert.
Der Zusammenhang des zitierten Verses im Rahmen des ersten Buches der Könige ist folgender: Der Prophet Elija hat die Propheten des Baal ermordet und hat sich die Wut der Frau des Königs Ahab von Israel, Isebel, zugezogen. Isebel war Gegnerin Elijas, weil sie den Baalskult in Israel förderte und den JHWH-Kult unterdrückte. Auf die Unterdrückung weisen die Verfolgung der Propheten JHWHs und das Niederreißen der Altäre hin. Nachdem Elija die Baalspropheten umgebracht hat, droht ihm die Rache Isebels. Der zitierte Vers spricht also in diesem Zusammenhang nicht von einer Verfolgung Elijas seitens des gesamten Volkes Israel, sondern seitens der Frau des Königs. Allerdings ist das Verhalten der Isebel Ausdruck der zeitgenössischen, Fremdgöttern freundlich gesonnenen Geisteshaltung in Israel und Isebel wiederum stärkt diese Geisteshaltung.
Weiterführende Literatur: Auch wenn Paulus grundsätzlich die als „Septuaginta“ bezeichnete griechische Übersetzung der Schrift voraussetze, habe es doch laut D.-A. Koch 1986, 57-101 immer Schwierigkeiten bereitet, sämtliche Zitate von dieser Übersetzung herzuleiten. Mehrere Jesaja-Zitate und die beiden Hiob-Zitate des Paulus seien nicht der Septuaginta entnommen; sie stünden dem masoretischen Text wesentlich näher und zeigten zum Teil auch deutliche Übereinstimmungen mit den (späteren!) Übersetzungen von Aquila, Symmachus und Theodotion. Dies weise zugleich darauf hin, dass Paulus hier nicht eigenständig auf den hebräischen Wortlaut der Schrift zurückgreift, sondern an diesen Stellen eine dem hebräischen Text angenäherte Vorlage verwendet. D.-A. Koch geht auf die einzelnen Zitate ein und widmet sich auf S. 73-77 auch dem Zitat von 1 Kön 19,10.18 (= 3 Kön 19,10.18) in Röm 11,3-4.
Gemäß R. Hoppe 2004, 535-549 zeige sich, dass Paulus in den je verschiedenen konkreten Fragestellungen von 1 Thess 2,13-16 und Röm 11,1-10 das Motiv vom verfolgten Propheten einsetzt, um die Durchsetzungsfähigkeit des Evangeliums aufzuweisen. Die vermeintlichen Gegensätze zwischen 1 Thess 2,13-16 und Röm 11 seien dahingehend einander zuzuordnen, dass es Paulus sowohl im 1 Thess als auch im Röm primär um die Wirkmächtigkeit des Evangeliums gehe, die die Behinderung der Rettung der Heiden überwinde (1 Thess) und Israel letztlich der Rettung zuführe (Röm 11).
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Beobachtungen: Aus V. 4 geht deutlich der Rest-Gedanke des Paulus hervor. Die zentrale Aussage ist: Auch wenn die Mehrheit des Volkes Israel nicht dem rechten Glauben folgt und sich falsch verhält, so gibt es doch durchaus Rechtgläubige und Rechtschaffene. Bei diesen Rechtgläubigen und Rechtschaffenen handelt es sich um den „Rest“, der bei dem Weltgericht am Weltende gerettet wird.
Auch das Zitat von 1 Kön 19,18 ist im Zusammenhang der Geschehnisse um Isebel und den Baalskult zu verstehen. Das Zitat setzt voraus, dass die Mehrheit der Israeliten vor Baal das Knie beugt, also Baal verehrt. Paulus aktualisiert das Zitat und bezieht es auf die Weigerung der Mehrheit des Volkes Israel, Jesus als Messias anzuerkennen. Diejenigen aber, die Jesus als Messias anerkennen, gehören zu dem „Rest“, der gerettet wird. Eine weitergehende Deutung in dem Sinne, dass die jüdische Gesetzlichkeit Götzenkult ist, ist wohl insofern überzogen, als es in Röm 11,1-10 nicht um eine Bewertung der jüdischen Gesetzlichkeit geht.
Wiederum ist ein Zitat aus dem Gedächtnis wahrscheinlich. Paulus weicht von dem hebräischen Text 1 Kön 19,18 und von der Septuaginta-Übersetzung ab. Änderungen gegenüber dem hebräischen Text und der Septuaginta sind das Verb in der Vergangenheitsform Aorist statt im Präsens oder Futur und die Hinzufügung des „mir“. Abweichend von der Septuaginta, aber in Übereinstimmung mit dem hebräischen Text, ist das Zitat in der ersten Person Singular („Ich...“) gehalten.
Der griechische Begriff „chrêmatismos“ meint ein Dekret oder eine Anordnung seitens eines Herrschers oder einer Regierungsbehörde, aber auch den Ausspruch oder das Orakel eines Gottes. Paulus benutzt den Begriff wohl, um den autoritativen Charakter der Zurückweisung der Klage des Elija zu betonen. Dabei erscheint das Schriftzitat 1 Kön 19,18 als Bestandteil eines mündlichen Dialogs.
Das reflexive „mir“ betont zum einen die göttliche Handlung, zum anderen aber auch die Bündnistreue Gottes.
7000 dürfte als Symbolzahl zu verstehen sein. Sieben ist die Zahl der Schöpfungstage samt Ruhetag und steht für die Vollständigkeit. Durch die Multiplikation mit 1000 kommt der Aspekt der Vielzahl hinzu. 7000 dürfte also als eine Zahl zu deuten sein, die Vollständigkeit und Vielzahl symbolisiert. Fraglich ist jedoch, wie die Vollständigkeit zu verstehen ist. Sind die Christusgläubigen der gesamte, vollständige Rest oder enthält die Zahl 7000 die Verheißung der Rettung weiterer Juden hin zur vollständigen Rettung des Volkes Israel?
Es fällt auf, dass der Name „Baal“ in Verbindung mit einem weiblichen Artikel steht, obwohl Baal ein männlich gedachter Gott ist. Lässt sich diese Auffälligkeit mit dem hebräischen Brauch verstehen, statt des männlichen Götzennamens „ba’al“ (= „Herr“) das weibliche Wort „bôschät“ (= „Scham/Schande“) zu lesen? Dann würde der weibliche Artikel diesen Brauch reflektieren. Im Hinblick auf das Vorlesen des Römerbriefes würde das heißen, dass die griechische Übersetzung von „bôschät“, „aischynê“, statt des Götzennamens gelesen werden sollte. Das setzt allerdings voraus, dass den mehrheitlich heidenchristlichen Adressaten ein solcher Brauch bekannt war. Das Verschweigen des Götzennamens basiert auf Hos 2,19, wonach JHWH die Namen der Baale „aus ihrem Munde“ verschwinden lassen wird, so dass niemand mehr ihre Namen anruft. Diese Aussage wurde von den Juden als „damnatio memoriae“ verstanden und entsprechend befolgt.
Weiterführende Literatur:
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Beobachtungen: Nun nennt Paulus ausdrücklich den Begriff „Rest“ („leimma“), der implizit schon V. 4 zugrunde liegt. Die Zugehörigkeit zu diesem Rest gründet jedoch nicht auf eigener Einsicht oder Weisheit und ist auch keine freie Willensentscheidung, sondern ist mit der Gnadenwahl Gottes zu begründen. Gott hat die Menschen, die dem Rest angehören, ausgewählt. Die Erwählung bestimmter Menschen ist aus reiner Gnade erfolgt, niemand hat auf sie einen Anspruch. Wann sie erfolgt ist, schreibt Paulus nicht. Weil sie Voraussetzung für den Glauben und damit auch für die Taufe ist, muss sie vor der Taufe und auch vor der ersten Hinwendung des Gläubigen zum Christentum erfolgt sein.
Weiterführende Literatur: Mit zwei Aspekten der atl. Grundlagen des Rest-Gedankens befasst sich R. E. Clements 1980, 106-121, und zwar zum einen mit dem Ursprung dieser Vorstellung als besonderem Weg des Verständnisses der wahren Natur Israels als Gottesvolk, zum anderen mit der Entwicklung des Gedankens von einer ad hoc Interpretation einer einzigartigen historischen Situation hin zum Status eines Prinzips, eines theologoumenon, wie Gott ständig in der Welt handelt.
Mit dem Römerbrief-Kommentar von G. Agamben befasst sich S. C. Mimouni 2005, 291-303, der speziell auch auf den Gedanken des „Restes“ eingeht. Der „Rest“ mache als „Erstlingsgabe“ das Heil möglich. Der „Rest“ sei schon gerettet und werde somit nicht mehr gerettet. Der messianische „Rest“ gehe über das eschatologische Ganze hinaus. Er sei in gewisser Weise das „Unrettbare“, das das Heil ermöglicht.
Zur Prädestination und Auswahl aus Gnade (Röm 9,6-29; 11,1-6) siehe D. Zeller 1990, 172-174.
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Beobachtungen: Erwählung aufgrund der göttlichen Gnade und Erwählung aufgrund menschlicher Werke schließen einander aus. Es wurde also niemand aufgrund göttlicher Gnade und zugleich aufgrund eigener Werke erwählt.
Die „Werke“ dürften in erster Linie die Bemühungen der Juden im Blick haben, die Satzungen und Gebote des in der Tora niedergeschriebenen Religionsgesetzes zu befolgen, um dadurch vor Gott bestehen zu können. Im weiteren Sinn können sich die „Werke“ aber auch auf alle Taten und Willensanstrengungen von Menschen - auch nichtjüdischen! - beziehen, die das Bestehen vor Gott bewirken sollen.
Das Adverb „ouketi“ kann zeitlich als „nicht mehr“ oder logisch als „doch nicht“ gedeutet werden. In ersterem Fall wäre „Wenn aber durch Gnade, dann nicht mehr aufgrund von Werken“, in letzterem Fall „Wenn aber durch Gnade, dann (doch) nicht aufgrund von Werken“ zu übersetzen. Der wesentliche Unterschied beider Deutungen und Übersetzungen ist, dass in ersterem Fall im Gegensatz zum letzteren Fall vorausgesetzt wird, dass in vorchristlichen Zeiten die Erwählung aufgrund von menschlichen Werken erfolgt ist. Angesichts der Tatsache, dass Paulus bezüglich Abrahams, des leiblichen Erzvaters der Juden und des geistlichen Erzvaters aller Christen, den Glauben hervorhebt (vgl. Gal 3,6-14; Röm 4,1-25), ist eher davon auszugehen, dass Paulus für keine Zeit die Werkgerechtigkeit als Grundlage der Erwählung annimmt. Für alle Zeiten gilt demnach: Rechtfertigung folgt aus dem Glauben und nicht aus menschlichen Werken. Das Gesetz mit seinen Satzungen und Geboten züchtigt nur und zeigt bei jeder Übertretung die Sünde auf, die zum Verderben führt (vgl. Gal 3,19-25). Durch einige Textzeugen wird der zeitliche Aspekt beseitigt und der logische hervorgehoben, indem sie „ouk“ („nicht“) für „ouketi“ („nicht mehr / doch nicht“) einsetzen.
Weiterführende Literatur: Laut J. M. Bassler 2003, 24-33, sei die Gnadentheologie des Heidenapostels nicht als „sola scriptura“ im strengen Sinne zu verstehen, sondern als Gnade und Gericht den Werken entsprechend. Darin unterscheide er sich nicht von seinen jüdischen Zeitgenossen. Damit stellten sich folgende Fragen: In welcher Hinsicht sind Paulus‘ Sichtweisen der Gnade eigentümlich? Und gegen welche Sichtweisen ist seine höchst polemische Rede von der Gnade gerichtet? Ergebnis: Paulus habe die Gnade nicht als ein statisches Konzept verstanden. Von der Annahme ausgehend, dass er vor seiner Begegnung mit Christus die Sichtweisen des Judentums des 1. Jh.s. teilte, sei anzunehmen, dass er schon eine lebendige Vorstellung von Gnade hatte. Seine Christuserfahrung habe ihm das Kreuz als neuen Gnadenort offenbart, was sein Verständnis von der Verbindung zwischen Gnade und menschlichem Leiden verändert habe. Seine Vorstellung von der menschlichen Verwundbarkeit der Sünde gegenüber sei vertieft worden und damit auch sein Verständnis von der Macht der vergebenden Gnade. Der durch seine Heidenmission entstandene Konflikt habe seine Augen für die radikale Eingeschlossenheit der Gnade geöffnet. Gnade sei eindeutig am wachsenden Rand der paulinischen Theologie gewesen.
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Beobachtungen: Die V. 7 einleitende Formulierung „ti oun“ („was nun/also?“, „was gilt nun/also?“) weist auf einen neuen Gedanken hin. Dieser reflektiert das Vorhergehende und fasst zusammen. Paulus nimmt nun ganz Israel in den Blick, nachdem er zuvor in V. 1-6 auf den „Rest“ fixiert war.
Was Israel erstrebt, wird nicht gesagt. Da Israel als Gottesvolk bemüht ist, vor Gott möglichst rechtschaffen dazustehen, dürfte eben dieses Bestreben gemeint sein. Bei seinem Bestreben hat es jedoch auf die Werke gesetzt, nicht jedoch auf den Glauben. Da der Mensch nur aufgrund seines Glaubens gerechtfertigt wird, nicht jedoch aufgrund der Werke, hat Israel das Erstrebte nicht erlangt. Auch wenn das Weltgericht erst am Ende der Tage stattfinden wird, scheint das Ziel schon verfehlt. Das lässt sich damit begründen, dass die Gesetzesübertretungen, die die Rechtfertigung vor Gott verhindern, schon geschehen sind und auch gegenwärtig geschehen.
Nur die „Auswahl“ hat das Erstrebte erlangt. Aus V. 5-6 geht hervor, dass es sich bei der „Auswahl“ um den „Rest“, also für den Christusglauben ausgewählte Juden handelt. Zwar sind auch Heidenchristen erwählt, doch kommen diese hier vermutlich nicht in den Blick. Die „Auswahl“ hat das Erstrebte, die Rechtfertigung, nicht durch Werke erlangt, sondern allein aufgrund von Gottes Gnade.
„Die übrigen“ dürften diejenigen Angehörigen des Volkes Israel sein, die nicht zum Christusglauben gekommen sind. Sie wurden verstockt, wobei offen bleibt, wer sie verstockt hat. Am ehesten ist an Gott zu denken; bei dem Passiv dürfte es sich also um ein passivum divinum handeln.
Es wird nicht gesagt, was verstockt wird. In der Bibel betrifft die Verstockung gewöhnlich das Herz, den Ort des Verstehens und Sinnens (vgl. Mk 6,52; 8,17; Joh 12.40; 2 Kor 3,14). Bei der Verstockung handelt es sich um eine Verhärtung des Herzens, die verhindert, dass es für die Wahrheit aufnahmefähig ist. In diesem Fall verhindert die Verhärtung die Aufnahme des Glaubens an Jesus Christus. Ob die Verhärtung zeitlich begrenzt oder dauerhaft ist, bleibt offen.
Weiterführende Literatur: Die passivische Formulierung „sie wurden verstockt“ (V. 7) sowohl als auch jene „eine teilweise Verstockung widerfuhr dem Israel“ (V. 25) klängen nach F. Mußner 2000, 191-198 eigenartig, als ob sich hinter ihnen ein Rätsel, um nicht zu sagen, ein Geheimnis verbergen würde, das mit Gott selber zu tun hat, was nach Röm 9-11 der Fall zu sein scheine. Dem gelte es nachzugehen. F. Mußner stellt heraus, dass Gott selber die „Verstockung“ Israels dem Evangelium gegenüber verfügt habe. Der von Gott gebeugte Rücken des „verstockten“ Israels lasse dieses einen Fehltritt tun, der aber vom Apostel nicht als Strafe für die „Verstockung“ verstanden sei, vielmehr zum Anlass für intensive Heidenmission werde.
E. E. Popkes 2009, 755-769 geht in seiner Studie der Frage nach, inwiefern Jes 6,9-10 einen nicht explizit zitierten, aber implizit vorausgesetzten Reflexionshintergrund der paulinischen Verstockungsvorstellung bilden könnte. Zu diesem Zweck analysiert er zunächst, welche expliziten Schriftrekurse Paulus im Kontext der Erläuterungen seiner Verstockungsvorstellungen anführt. Vor diesem Hintergrund erläutert er, warum v. a. die Differenz der hebräischen und griechischen Fassung von Jes 6,9-10 eine Ursache dafür bilden könnte, dass Paulus Jes 6,9-10 zwar implizit voraussetzt, aber nicht explizit zitiert. Ergebnis: Eine Ursache für das Fehlen eines expliziten Rekurses auf Jes 6,9-10 in den paulinischen Briefen könnte sein, dass sich zwischen Jes 6,9-10 MT und Jes 6,9-10 LXX eine für die paulinische Theologie grundlegende Differenz beobachten lässt. Ein wesentliches Charakteristikum der paulinischen Verstockungsvorstellung sei, dass dieses Geschehen auf Gott selbst zurückgeht. Diese in Jes 6,9-10 MT vorgezeichnete Vorstellung werde jedoch in der griechischen Übersetzung ausgeblendet.
Laut M. Uddin 1999, 265-280 führe Paulus die Zurückweisung des christlichen Glaubens seitens der Juden mal auf Gott, mal auf den Satan (2 Kor 4,4: „Gott dieser Weltzeit“) und mal auf das Volk Israel selbst zurück. Es stelle sich die Frage, ob angesichts dieses Befundes die paulinische Theologie bezüglich des Unglaubens der Juden noch als stimmig bezeichnet werden könne. M. Uddin bejaht dies, wobei er auf den Einfluss intertestamentarischer jüdischer Apokalyptik hinweist. Er schließt mit Überlegung zur Beurteilung von Stimmigkeit.
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Beobachtungen: Nun folgen wieder einige Zitate. Die große Zahl Schriftbelege in Röm 9-11 lässt sich am ehesten damit erklären, dass das Ergehen des Verhalten und Ergehen des Volkes Israel im Mittelpunkt steht. Weil auch die Juden von der Richtigkeit der Aussagen überzeugt werden sollen, zieht Paulus eine Vielzahl Belege aus denjenigen Schriften heran, die die Grundlage für den jüdischen Glauben und das jüdische Verhalten bilden.
Bezüglich des in V. 8 angeführten Zitats schreibt Paulus nicht, woher oder von wem es stammt. Es ist anzunehmen, dass es sich um ein Mischzitat von Dtn 29,3 (vgl. Jes 6,10) und Jes 29,10 handelt, wobei Abweichungen vom Wortlaut der Vorlage wiederum am ehesten mit einem Gedächtniszitat zu erklären sind. Bei Dtn 29,3 handelt es sich eher um eine Feststellung als um eine Anklage. Mose stellt im Hinblick auf die Wunder Gottes im Zusammenhang mit dem Exodus aus Ägypten fest, dass die Israeliten bis zum heutigen Tag kein Herz zu verstehen und keine Augen zu sehen und keine Ohren zu hören bekommen haben. Die Israeliten haben also die Wunder erlebt, aber nicht wirklich begriffen. Zu einer Anklage wird diese Feststellung erst durch den Anklang an Jes 29,10, wo dem Volk Israel vorgeworfen wird, gegenüber den göttlichen Offenbarungen betäubt und verblendet zu sein. Diesem Vers dürfte auch die Formulierung „pneuma katanyxeôs“ („Betäubungsgeist“) entnommen sein, die Paulus anstelle von „kardian eidenai“ („Herz zu erkennen“) einsetzt. Paulus wirft den Israeliten, die sich nicht zum Christusglauben hingewandt haben, vor, dass sie für den Glauben nicht aufnahmefähig sind, weil ihr Geist betäubt ist und weil sie blind und taub sind.
Weiterführende Literatur: Das eschatologische Heil des Volkes Israel Röm 11,1-36 thematisiert H. Hübner 1984, 99-126, der die äußerst intensive Beschäftigung des Apostels Paulus mit dem Jesajabuch gerade zur Zeit der Abfassung des Römerbriefes hervorhebt.
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Beobachtungen: Das folgende Zitat, das sich über Röm 11,9-10 erstreckt, führt Paulus auf David zurück. Tatsächlich ist es einem David zugeschriebenen Psalm entnommen. Zitiert wird Ps 68,23-24LXX (= 69,23-24). Bei der Kombination eines Torazitates mit einem weiteren Schriftzitat handelt es sich um eine rabbinische, auf Hillel zurückgehende Auslegungsmethode. Das zweite Schriftzitat soll das erste bekräftigen und ergänzen.
Der „Tisch“ ist der Ort der Mahlzeit und der Gemeinschaft. Der im Psalm sprechende Verfolgte hofft, dass dieser Ort seinen Verfolgern zum Unheil werden möge. Dem Tisch kann aber auch kultische Funktion zukommen, sei es im Rahmen einer heidnischen Religion, des Judentums oder des Christentums (vgl. 1 Kor 10,21). Er kann als Ort eines rituellen Gemeinschaftsmahls dienen oder als Opfertisch, als Ort der Sühne von Verfehlungen. Insbesondere bezeichnet er den Tisch der Schaubrote des jüdischen Kultes (vgl. Ex 39,36; 1 Chr 28,16; 2 Chr 29,18; 1 Makk 1,22 u. a.). Ob nun Paulus bei der Nennung des „Tisches“ im Rahmen des Zitates an eine kultische Bestimmung denkt, ist unklar. Folglich ist auch fraglich, ob über den jüdischen Tempel als Ort des Opferaltars und des Tisches der Schaubrote geradezu ein Fluch ausgesprochen und damit die alleinige Heilswirkung des Kreuzestodes Christi hervorgehoben wird. Da das Schriftzitat eine Verfolgungssituation voraussetzt, lassen sich die Juden allerdings mit einiger Sicherheit als Verfolger identifizieren, nämlich als Verfolger des Christentums. Paulus geht davon aus, dass die Verfolger Unheil trifft. Dabei dürfte er in erster Linie daran denken, dass sie nicht gerechtfertigt und damit auch nicht vor dem ewigen Tod gerettet werden. Da helfen ihnen auch Opfer und Gesetzestreue nicht.
Das zu erwartende Unheil geht aus den Begriffen „Schlinge“ („pagis“), „Falle“ („thêra“), „Ärgernis“ („skandalon“) und „Vergeltung“ („antapodoma“) hervor. Dabei sind „pagis“ und „thêra“ in der Septuaginta, einer für Paulus maßgeblichen griechischen Übersetzung der hebräischen Bibel, die Übersetzungen für das hebräische Wort „räschät“. „Räschät“ bezeichnet ein Fangnetz, das über das zu erbeutende Tier, z. B. einen Vogel, geworfen wird. Dieses Fangnetz ist ein Bild für das göttliche Gericht. Der Begriff „thêra“ findet sich nicht in den zitierten Versen Ps 68,23-24LXX (= 69,23-24), sondern dürfte bewusst oder unbewusst von dem ähnlichen Vers Ps 34,8LXX (= 35,8) übernommen sein, wo ebenfalls „pagis“ und „thêra“ in einem Atemzug genannt werden.
Weiterführende Literatur: F. Mußner 1986, 248-253 scheint mit dem „Tisch“ der nach jüdischer Überzeugung mit der Tora wohl gedeckte Tisch („Schulchan Aruch“) gemeint zu sein, der Israel dazu verführe, sich nicht der Gottesgerechtigkeit im Glauben zu unterwerfen, vielmehr die eigene aufzurichten (vgl. Röm 9,31; 10,3; 11,7). Jetzt sei ihnen dieser „Tisch“ zum „Fallstrick“, zur „Jagdfalle“ und zum „Stellholz“ geworden, so dass er ihnen zum „Fall“ gereicht habe.
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Beobachtungen: Die Formulierung „Augen des Nicht-Sehens“ stellt eine Wortverbindung zum vorhergehenden Zitat dar, die zu einer Verbindung der beiden Zitate beigetragen haben dürfte.
Fraglich ist, wie der Imperativ „ihren Rücken beuge immerzu!“ zu deuten ist. Das Beugen des Rückens lässt an eine schwere Last, die durch Sklaverei aufgebürdet sein kann, denken. Allerdings kann es auch im Zusammenhang mit dem Verfinstern der Augen des Nicht-Sehens gedeutet werden: Wer den Rücken beugt, schaut auf die Erde und sieht nicht mehr, was vor oder neben ihm ist.
„Immerzu“ („dia pantos“) meint die lange Zeitdauer, ohne dass damit unbedingt ausgesagt ist, dass der geforderte Zustand ewig dauern soll.
Weiterführende Literatur:
Literaturübersicht
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Aletti, Jean-Noël; Romains 11: Le développement de l’argumentation et ses enjeux exégético- théologiques, in: U. Schnelle [ed.], The Letter to the Romans (BETL 226), Leuven 2009, 197-223
Bassler, Jouette M.; Grace: Probing the Limits, Interp. 57/1 (2003), 24-33
Clements, Ronald E.; “A Remnant Chosen by Grace” (Romans 11,1): The Old Testament Background and Origin of the Remnant Concept, in: D. A. Hagner [ed.], Pauline Studies. FS F. F. Bruce, Exeter 1980, 106-121
Dunn, James D. G.; Who Did Paul Think He Was? A Study of Jewish Christian Identity, NTS 45/2 (1999), 174-193
Given, Mark D.; Restoring the inheritance in Romans 11:1, JBL 118/1 (1999), 89-96
Hoppe, Rudolf; Der Topos der Prophetenverfolgung bei Paulus, NTS 50/4 (2004), 535-549
Hübner, Hans; Gottes Ich und Israel. Zum Schriftgebrauch des Paulus in Römer 9-11 (FRLANT 136), Göttingen 1984
Johnson, Dan G.; The Structure and Meaning of Romans 11, CBQ 46/1 (1984), 91-103
Koch, Dietrich-Alex; Die Schrift als Zeuge des Evangeliums: Untersuchungen zur Verwendung und zum Verständnis der Schrift bei Paulus (BHTh 69), Tübingen 1986
Litwak, Kenneth; One or Two Views of Judaism: Paul in Acts 28 and Romans 11 on Jewish Unbelief, TynB 57/2 (2006), 229-249
Mimouni, Simon Claude; Les Judéens et les Grecs chez Paul de Tarse à partir d’une lecture de Giorgio Agamben. À la recherche de “l’homme messianique”, ASEs 22/2 (2005), 291- 303
Mußner, Franz; Die Psalmen im Gedankengang des Paulus zu Röm 9-11 (SBB 13), in: E. Haag, F.-L. Hossfeld [Hrsg.], Die Freude an der Weisung des Herrn. Beiträge zur Theologie der Psalmen, FS H. Groß, Stuttgart 1986, 243-263
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Popkes, Enno Edzard; Jes 6,9f. MT als impliziter Reflexionshintergrund der paulinischen Verstockungsvorstellung: Ein Beitrag zur paulinischen Jesaja-Rezeption, in: U. Schnelle [ed.], The Letter to the Romans (BETL 226), Leuven 2009, 755-769
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